Mit der Seminarwoche beginnt am Mittwoch das diesjährige Europäische Forum Alpbach. Inhaltlich im Mittelpunkt steht das Generalthema "Freiheit und Sicherheit". Insgesamt werden bis 30. August rund 5.200 Teilnehmer erwartet, darunter auch heuer wieder prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Feierlich eröffnet wird der Kongress am Sonntag.
"Das Thema ist an sich schon spannend - dieses Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit, das ja ständig weiter wächst", hielt Forumspräsident und Ex-EU-Kommissar Franz Fischler im Vorfeld gegenüber der APA fest. "Es ist tatsächlich so, dass die Menschheit sich schon immer schwergetan hat, mit Freiheit umzugehen."
In Alpbach erwartet werden im Laufe der zweieinhalb Forumswochen unter anderen EU-Kommissar Günther Oettinger, der Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Thomas Greminger, der Direktor der EU-Grundrechteagentur (FRA), Michael O'Flaherty, die Präsidentin der UNO-Generalversammlung, Maria Fernanda Espinosa Garces, der ehemalige UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und der frühere Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), Pascal Lamy.
Von österreichischer politischer Seite nehmen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung an den Veranstaltungen teil. Angekündigt sind etwa Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Vizekanzler und Justizminister Clemens Jabloner, Außenminister Alexander Schallenberg und Verteidigungsminister Thomas Starlinger.
Weniger internationale Politiker
Im Vergleich zu manchen vergangenen Jahren finden sich heuer weniger internationale Regierungspolitiker auf der Teilnehmerliste. Das liegt laut Fischler an der derzeitigen "innerösterreichischen Situation" und sei "den Umständen geschuldet". In den vergangenen Jahren habe er immer gesagt, "die österreichischen Minister sind herzlich eingeladen, sie sollen aber in Begleitung eines ausländischen Kollegen kommen. Diese Möglichkeit ist heuer eingeschränkt", so der Forumspräsident unter Verweis auf die aktuelle Beamtenregierung.
Die Seminarwoche, das "wissenschaftliche Herzstück" des Forums, steht traditionell am Anfang der Konferenz. Geboten wird heuer eine Kombination aus wissenschaftlichen, künstlerischen und handlungsorientierten Seminaren. Dann folgen mehrtägige Symposien zu den Themen Gesundheit, Technologie, Politik, Recht, Wirtschaft und Finanzmarkt.
Feierlich eröffnet wird das Forum im Rahmen der Tiroltage am 18. August. Als Festrednerin war ursprünglich die ungarische Philosophin Agnes Heller vorgesehen, die jedoch im Juli verstarb. Ihre Rede wird nun der Philosoph Josef Mitterer vortragen.