Ex-Innenminister Herbert Kickl geht bei der bevorstehenden Nationalratswahl als Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich ins Rennen. Das gab die Landespartei heute bekannt. Der gebürtige Kärntner, der in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten Land) lebt, sei die „beste Wahl für Niederösterreich“, wie der geschäftsführende Landesparteiobmann Udo Landbauer bei der Präsentation am Mittwoch in St. Pölten erklärte. Für Kickl spreche unter anderen, dass er als Innenminister „mit dem rot-schwarzen Asylchaos aufgeräumt“ habe, so Landbauer.
Bei der letzten Nationalratswahl 2017 war Kickl auf dem zweiten Listenplatz angetreten. Dort steht diesmal FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Auf Platz drei kandidiert der niederösterreichische Landtagsabgeordnete Michael Schnedlitz.
Kickl freut sich auf Auseinandersetzung
Er freue sich auf die Auseinandersetzung, sagte der frühere Innenminister am Mittwoch in einer Pressekonferenz in St. Pölten. Er komme in die "Höhle des Löwen", seien doch mit Wolfgang Sobotka und Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) zwei seiner Amtsvorgänger in Niederösterreich daheim.
Kickl sei vom Landesparteivorstand einstimmig als Spitzenkandidat nominiert worden, sagte der geschäftsführende FPÖ-Landesobmann Landbauer. Auf der Liste folgen ab Platz vier die Abg. Edith Mühlberghuber und Christian Lausch, der Zwettler Bezirksobmann Alois Kainz (bis 23. Mai ebenfalls Abgeordneter, Anm.) sowie mit Peter Schmiedlechner, Werner Herbert, Christian Höbart und Robert Lugar weitere Parlamentarier. Aktuell stellten die niederösterreichischen Freiheitlichen zehn Mandatare im Hohen Haus.
Er wisse, dass Niederösterreich bei der Nationalratswahl ein "Schlüsselland" sei, sagte Kickl. Den 2017 im Bundesland erreichten 25,94 Prozent wolle sich die FPÖ "wieder annähern".
Sicherheit als zentrales Thema
Sicherheit werde eine der Kernkompetenzen sein, mit der die Partei in den Wahlkampf gehe, so Kickl. Er wolle eine "Politik des Österreich zuerst vertreten". An Sebastian Kurz (ÖVP) richtete Kickl die Einladung, "die Koalition fortzusetzen". Der ehemalige Bundeskanzler sei "ein junger Mann" und wohl ein "Opfer der alten ÖVP". Jeder könne Fehler machen und solle eine zweite Chance bekommen. "Wir sind nicht nachtragend" und "unsere Hand ist ausgestreckt", betonte Kickl. Die Freiheitlichen würden jedoch eine "Emanzipation von der uralten ÖVP" erwarten, für die Sobotka und Mikl-Leitner stünden.
Es gehe nicht um die Person, sondern um den Kurs, sagte Kickl auf die Frage, ob er wieder Innenminister werden wolle. Nachsatz: "Ich verhehle nicht, dass ich sehr motiviert bin. " Und dazu auch "eingearbeitet". Was das Innenressort brauche, sei jedenfalls ein "schlagkräftiger Freiheitlicher, der dort weitermacht, wo ich aufgehört habe".