Die neue Übergangsregierung von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein ist Mittwochfrüh erstmals zu einem Ministerrat zusammengetreten. Der Zugang für Medien wurde dabei sehr restriktiv gehandhabt: Lediglich ein Foto- und Videoschwenk war zugelassen, Textredakteure durften nicht in den Saal, und die Minister waren unter Umgehung der wartenden Medienvertreter ins Kanzleramt gekommen.
Nach nicht einmal einer Stunde war die erste Ministerratssitzung wieder vorbei. Innenminister Wolfgang Peschorn verließ das Bundeskanzleramt zu Fuß und versprach den wartenden Journalisten auf ihre Fragen zu mutmaßlichen Polizeiübergriffen: "Wir arbeiten alles sauber ab."
Peschorn sprach von einem "ganz normalen Ministerrat" und entschwand Richtung Innenministerium. Ebenfalls zu Fuß verließ Bildungsministerin Iris Eliisa Rauskala das Haus und berichtete von sehr guter Stimmung in der Regierungssitzung. Wortlos ging hingegen Finanzminister Eduard Müller. Andere Regierungsmitglieder verließen das Kanzleramt im Dienstwagen.
Bierlein: "Stimmung aufgezeichnet"
Auch Bundeskanzlerin Bierlein beantwortete den vor dem Kanzleramt wartenden Journalisten am Mittwoch noch kurz einige Fragen - und zwar auf dem Fußweg von der Präsidentschaftskanzlei kommend zurück in ihr Büro. "Die Stimmung war ausgezeichnet", ließ sie sich über die Ministerratssitzung entlocken: "Wir haben sehr viel auf den Weg gebracht bereits."