Wie der "Standard" am Wochenende berichtete, hat der am Ibiza-Video beteiligte Anwalt bereits vor der Wiener Gemeinderatswahl 2015 versucht, SPÖ, ÖVP und NEOS kompromittierendes Material über FPÖ-Chef Strache anzubieten.
Bilder und SMS-Chatverläufe
Laut NEOS-Generalsekretär Nick Donig wurden Bilder von Strache und SMS-Chatverläufe zum Kauf angeboten. Man habe aber abgelehnt, so Donig in der deutschen "Welt am Sonntag".
Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass die SPÖ es im Nationalrats-Wahlkampf 2017 abgelehnt hatte, von dem Wiener Anwalt angebotenes belastendes Material über Strache zu verwenden.
Korruptionsstaatsanwaltschaft wartet
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wartet vor Ermittlungen im Zusammenhang mit dem "Ibiza-Video" weiterhin auf die Freigabe durch das Parlament. Offen ist nach dem Rücktritt von Johann Gudenus die Auslieferung des FP-Abgeordneten Markus Tschank. Indessen sind weitere Vereine im Umfeld der FPÖ aufgetaucht. Ob durch die Erstellung des Videos Gesetze verletzt wurden, prüft die Staatsanwaltschaft Wien.
"Erst nach erfolgter Zustimmung zur strafrechtlichen Verfolgung der Abgeordneten können Ermittlungen (im Zusammenhang mit der Causa 'Ibiza-Video') eingeleitet werden", heißt es in einer Pressemitteilung der Korruptionsstaatsanwaltschaft vom Wochenende. Außerdem werden Zusammenhänge mit anderen bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft anhängigen Verfahren geprüft.