Heute um 8.30 Uhr startet österreichweit die Zentralmatura. Im Ö1-Morgenjournal hat der ehemalige Wiener Stadtschulratspräsident und Vorsitzende des "Forums Zentralmatura", Kurt Scholz, erklärt, wie heuer verhindert werden soll, dass es abermals zu desaströsen Ergebnissen wie im Vorjahr kommt.
2018 waren in Mathematik an den AHS rund 22 Prozent an den schriftlichen Klausuren gescheitert, an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) waren es 19 Prozent.
"Im Vorjahr war es schwierig, heuer wird es deshalb leichter - vor dieser Spekulation muss ich warnen", hatte Scholz erklärt. 2018 hätten sich dadurch, dass viele Experten an der Aufgabenstellung mitgearbeitet und jeweils ein kleines bisschen hinzugefügt hätten, "lebensfremde" Aufgabenstellungen entwickelt. "Die Schüler sind nicht an der Mathematik gescheitert, sondern an der Angabe."
Das soll heuer besser sein: Im Auftrag von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat Scholz die vergangenen Monate daran gearbeitet, Aufgaben zu formulieren, die die Schüler aus ihrer Lebenserfahrung heraus nachvollziehen können. Die Beispiele sollen dadurch nicht einfacher werden - aber leichter zu verstehen sein.
Dass es Kritik an der einheitlichen Matura für alle gibt, versteht Scholz. Hier sieht er im Extremfall eine Verarmung, ein Zu-Kurz-Kommen der Kreativität, indem über Jahre hinweg "teaching for the test" betrieben wird - vor allem bei den Geisteswissenschaften, wo etwa in Deutsch Gebrauchstexten der Vorrang vor Literatur gegeben würde, weil sie einfacher zu bewerten seien.