Die Entscheidung der Evangelischen Kirche, gleichgeschlechtlichen Paaren künftig eine "Segnung in einem öffentlichen Gottesdienst" zu ermöglichen, ist bei der Homosexuellen Initiative Wien grundsätzlich positiv aufgenommen worden. Obmann Moritz Yvon sprach von einem "Schritt in die richtige Richtung", bedauerte aber, dass es nicht zu einer vollständigen Gleichstellung gekommen ist.
"Es ist natürlich ein Schritt in die richtige Richtung und das freut uns und das begrüßen wir auch", sagte Yvon am Sonntag zur APA. "Es ist aber schade, wenn die evangelische Kirche einen richtigen Schritt macht, dabei aber so inkonsequent ist und keine vollständige Verheiratung und Anerkennung ermöglicht", sagte er. "Grundsätzlich freut es uns", und es sei auch sehr begrüßenswert, man sollte den Beschluss "auch nicht kleinreden".
Dass es keine komplette Gleichstellung gibt, sei allerdings kein "Alleinstellungsmerkmal der evangelischen Kirche", betonte Yvon. Es sei ja "tatsächlich so, dass die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare immer gegen den Widerstand aller Religionsgemeinschaften hart erkämpft werden musste".
Insbesondere jene Religionsgemeinschaften, die eine Möglichkeit zur Segnung wie in der evangelischen Kirche noch nicht vorsehen, sollten sich den gestrigen Beschluss zum Vorbild nehmen, so sein Appell.