Mit der Bemerkung im Landtag „Ich will mir die Landesrätin (Gabriele Fischer, die Grünen) nicht in der Horizontalen vorstellen“ haben Sie für Schlagzeilen gesorgt. Wie wurde das in der Partei aufgenommen?

Georg Dornauer: Bei allem Respekt: Das wurde medial hochgespielt. Ich habe ein gutes Verhältnis zu den SP-Frauen und deren Vorsitzender Selma Yildrim. Es hat in der Vergangenheit viele Gespräche gegeben. Auf deren Basis werden wir Maßnahmen in Sachen Frauenpolitik präsentieren.

Die Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat in letzter Minute ihre Teilnahme zugesagt. Was bedeutet das für Sie und Ihre Partei?

Wir sind alle sehr froh darüber. Mit Rendi-Wagner wird der Parteitag zum fulminanten Auftakt einer neuen Ära.

Was wird sich unter dem neuen Vorsitzenden Georg Dornauer in der Tiroler SPÖ verändern?

Die Schlagzahl wird sich erhöhen, wir streben die Führungsrolle in der Tiroler Opposition an, die neue Tiroler SPÖ wird lauter und schneller werden. Wir werden auch mehr in die Breite gehen. Das heißt: Man wird uns in Tirol wieder spüren.

Das lässt auch personelle Veränderungen vermuten.

Wir suchen vier neue Leute in der Organisation, darunter den Chef des Renner-Instituts. Ich bin zuversichtlich, für diese Funktionen junge, motivierte Fachkräfte zu bekommen. Das Auswahlverfahren läuft bereits.

Die Tiroler SPÖ spielt eine untergeordnete Rolle auf der politischen Bühne. Bei der letzten Landtagswahl erreichte sie einen Wähleranteil von 17 Prozent. Wie wollen Sie das ändern?

Es gibt in Tirol viele Probleme wie die hohen Wohnkosten. Da gibt es genügend Aufgaben für die Sozialdemokratie. Ich bin überzeugt davon, dass unser Wählerpotenzial bei 30 Prozent liegt.

Welches Ergebnis erwarten Sie am Samstag bei Ihrer Wahl?

Fest steht, dass ein Ergebnis unter 80 Prozent kein gutes ist bei einer Wahl des Parteichefs. Aber sollte ich ein solches einfahren, ist es mir diesmal lieber als in drei Jahren bei der anstehenden Wiederwahl.