Ein bald sieben Jahre altes YouTube-Video der heutigen Liste-Jetzt-Chefin Maria Stern sorgt aktuell für Aufsehen. Der Clip, den die Journalistin Anna Thalhammer auf Twitter gepostet hatte, zeigt Stern mit Zöpfen und Dirndl und mit einer Gitarre in der Hand. Vor einem Bücherregal rechnet sie in einem Song mit dem FPÖ-Chef und heutigen Vizekanzler Heinz-Christian Strache ab.
Im satirischen Lied zerpflückt sie seine Positionen, unter anderem mit dieser Zeile: "Strache, Strache, Strache - dein Programm ist eine feine Sache. Wir sperren Österreich einfach zu und lachen so wie du."
Das Video dazu finden Sie hier:
Eine nationalsozialistische Geste im Video empört die FPÖ. In ihrem "Strache-Song" hebt die Musikerin die Hand zum Hitler-Gruß. Der Ring Freiheitlicher Studenten sprach am Dienstag von Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus und kündigte eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft an. Sterns Rücktritt sei überfällig.
In ihrem Lied kritisiert Stern - mit Gitarre und im Dirndl - vor allem die Ausländer-Politik Straches. Während der Zeile "Und wenn Europa wieder brennt, spielen wir die Feuerwehr. Darin haben wir Übung. Es ist ja gar noch nicht so lange her", hebt sie die rechte Hand zum Hitler-Gruß. Veröffentlicht worden war das Video auf YouTube bereits am 26. Oktober 2012 anlässlich des Nationalfeiertages - vor Sterns Karriere als Politikerin der Liste jetzt (früher Liste Pilz).
"Völlig durchgeknallt"
"Schockiert" zeigte sich der RFS-Vorsitzende Lukas Heim über die "Entgleisung" von Stern: "Während sich die Vertreter der Liste Pilz als moralische Sittenwächter suggerieren, verharmlost ihre Parteichefin in obszöner Art und Weise die Verbrechen des Nationalsozialismus", schrieb er in einer Aussendung. Das Video sei bereits an die NS-Meldestelle des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) weitergeleitet worden.
Knapper kommentierte der freiheitliche EU-Abgeordnete Harald Vilimsky den Auftritt Sterns. Auf Twitter schrieb er schlicht: "Völlig durchgeknallt!"