Die Wiener Gymnasien müssen im kommenden Schuljahr bei Angeboten wie Wahlpflichtfächern sparen. Das geht aus einem Schreiben von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und dem Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer an die AHS-Lehrer und -Direktoren hervor, über das mehrere Medien am Mittwoch berichtet haben und das auch der APA vorliegt. Konkret müssen die AHS 700 Lehrerstunden streichen.
Hintergrund der Kürzungen: Die Wiener Bildungsdirektion (früher: Stadtschulrat) bzw. die Schulen haben in der Vergangenheit Mittel aus dem Fördertopf für Ganztagsschulen zweckentfremdet und für diverse Zusatzangebote wie Wahlpflichtfächer, Förderung, Freigegenstände und unverbindliche Übungen eingesetzt. Aus anderen Bundesländern ist diese Praxis nicht bekannt, wie man im Bildungsressort auf APA-Anfrage betont.
Förderung zweckentfremdet
Insgesamt 1.200 Realstunden aus der Ganztagsschul-Förderung wurden in Wien laut dem gemeinsamen Schreiben von Ministerium und Bildungsdirektion anders eingesetzt als vorgesehen. Im Frühsommer vergangenen Jahres hat das Ministerium diese Praxis abgestellt und pocht nun auf einen "widmungsgemäßen Ressourceneinsatz".
Allerdings müssen die Wiener AHS die 1.200 Stunden nicht auf einen Schlag einsparen, wie es noch in einem vergangene Woche versendeten anderen Brief der Bildungsdirektion geheißen hatte. Die Umstellung auf "die korrekte Verrechnung" soll stufenweise erfolgen: Konkret dürfen mit Genehmigung des Ministeriums 500 Stunden aus dem Ganztagsschul-Fördertopf 2019/20 für Zusatzangebote wie Förderstunden eingesetzt werden.