In Niederösterreich steht der freiheitliche Landesrat Gottfried Waldhäusl erneut wegen eines Quartiers für jugendliche Asylwerber in der Kritik. Die Volksanwaltschaft kritisiert, dass in einem Großquartier in Greifenstein auf bis zu 48 Jugendliche nur zwei bis drei Betreuer kommen. Außerdem habe ein Kommissionsbesuch der Volksanwaltschaft ergeben, dass unter 16-Jährige schon ab 17 Uhr von Security-Mitarbeitern gehindert würden, die Einrichtung zu verlassen.
Der Landesrat reagiert laut einem Bericht des Ö1-Morgenjournal nun mit hat mit einer eher kuriosen Forderung: Es werde die Abschaffung der Volksanwaltschaft angedacht, so Waldhäusl.
Die Kritikpunkte gehen auf einen unangekündigten Besuch der Expertenkommission am 6. Dezember 2018 in dem Haus der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) zurück, es handle sich dabei um einen Routinevorgang, hieß es von der Volksanwaltschaft. "Es ist ein ergebnisoffenes Prüfverfahren", sagte Volksanwalt Günther Kräuter. In einem Schreiben an Mikl-Leitner wurden die bei der Kontrolle bemerkten Mängel aufgelistet und um Stellungnahme bis 27. Februar ersucht. "Die Kommission musste im Zuge ihres Besuches leider feststellen, dass massive Mängel bestehen und die Einrichtung sohin in vielen wesentlichen Punkten derzeit nicht den Erfordernissen einer Grundversorgungseinrichtung entspricht", teilte die Volksanwaltschaft mit.
Zuletzt hatte es Aufregung um Waldhäusl gegeben, nachdem er jugendliche Flüchtlinge hinter Stacheldraht in einem Asyl-Quartier in Drasenhofen unterbringen ließ, weil er ihnen vorwarf, "notorische Unruhestifter" zu sein. Die Empörung darüber und der politische Druck auch aus der niederösterreichischen ÖVP wuchsen so stark, dass das umstrittene Flüchtlingsquartier geschlossen werden musste.