Bundespräsident Alexander Van der Bellen begeht kommenden Freitag (18. Jänner) seinen 75. Geburtstag. Große Feierlichkeiten sind nicht geplant, im Vorfeld fand aber heute, Samstag, im Kreis von Freunden und Wegbegleitern eine Wienerwald-Wanderung mit anschließendem Umtrunk im legendären "Häuserl am Stoan" statt. Der Freitag ist dann für Ehefrau Doris Schmidauer reserviert.
Van der Bellen ist seit knapp zwei Jahren im Amt, seine Angelobung fand am 26. Jänner 2017 statt. Mindestens vier Geburtstagsfeiern als Staatsoberhaupt hat er also noch vor sich, bevor seine sechsjährige Funktionsperiode am 25. Jänner 2023 endet.
Offen ist allerdings, ob er nicht doch eine zweite anzuhängen versucht und sich erneut der Wahl durch die Österreicher stellt. Im jüngsten "trend"-Interview äußerte er sich dazu kryptisch: Er verwies auf die 32 Lenze von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber auch auf die 93 Lebensjahre des malaysischen Ministerpräsidenten Mahathir bin Mohamad. Die Frage, ob das ein Ja sei, beantwortete er mit einem trockenen: "Lassen Sie uns jetzt eine rauchen." Auch auf APA-Anfrage war dazu in der Präsidentschaftskanzlei nicht mehr zu erfahren.
Van der Bellen wurde am 18. Jänner 1944 in Wien als Sohn einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters geboren. Aufgewachsen im Tiroler Kaunertal, studierte er Volkswirtschaft und unterrichtete als Uni-Professor sowohl in der Tiroler Hauptstadt als auch in Wien. Aus seiner ersten, im Herbst 2015 geschiedenen Ehe hat er zwei Söhne.
Ab 1994 war er - entdeckt von Peter Pilz - Mandatar der Grünen, bald stieg er zum Bundessprecher und Klubobmann auf und hatte sogar die Gelegenheit, mit der ÖVP (letztlich erfolglos) über eine Koalition auf Bundesebene zu verhandeln. 2008 übergab er an Eva Glawischnig und zog sich immer stärker aus der Politik zurück. Für den Präsidentschaftswahlkampf 2016 kam er zurück, und nach Wahl und Stichwahl, die wiederholt und auch noch verschoben werden musste, konnte er sich letztlich als Sieger gegen FPÖ-Kandidat Norbert Hofer feiern lassen.