Im Frühjahr 2017 hat Eva Glawischnig ihre politische Karriere beendet. Einmal erregte sie später noch die Gemüter, als sie beim Glücksspielkonzern Novomatic anheuerte. Seither ist es still um sie geworden.
Die "Süddeutsche" holt Glawischnig vor den Vorhang. Im Interview sagt sie, dass ihr Job bei Novomatic so vielen missfalle habe damit zu tun, dass ihr Wechsel für viele ein "Abschied von Eva Glawischnig als Kunstfigur" gewesen sei.
Sie sei als Bundessprecherin der Grünen "Projektionsfläche" einer ganzen Bewegung gewesen - sei es für eine humane Flüchtlingspolitik oder für eine vorausschauende Umweltpolitik. "Ich bin aber als Persönlichkeit vielschichtiger, als es öffentlich sichtbar war."
Wenig Verständnis Verständnis hat Glawischnig für die Reaktion ihres ehemaligen Parteifreundes David Ellenson auf ihren Wechsel zu Novomatic. Dieser hatte gemeint" Mir tun alle Menschen leid, die mit so etwas Geld verdienen müssen." Glawischnig im Interview: "Das ist seine Sicht der Dinge, und solche Aussagen sind natürlich gezielter Populismus". Ihr sei es nicht um Geld gegangen, sie hätte woanders viel mehr verdienen können.
Als problematisch sieht Glawischnig an, dass viele Politiker es gerade als ihre Aufgabe sähen, "mit Ängsten, Stimmungen und Feindbildern Debatten am Laufen zu halten". Lösungen seien schwierig, komplex und bräuchten Zeit. "Dazu kommt, dass das nationale Korsett für viele Probleme gar nicht mehr passt. Steuerbetrug, Klimawandel, globale Konflikte sind ja auf nationaler Ebene nicht lösbar. Ich war deswegen immer eine Verfechterin eines starken Europas, weil nur auf dieser Ebene die großen Fragen verhandelt werden können."