Nicht nur Arbeitnehmer, auch die Wirtschaft zeigt sich unzufrieden mit den neuen Arbeitszeitregeln: "Das Gesetz ist in der derzeitigen Form nicht anwendbar", sagt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung im Ö1-Morgenjournal. Vor allem der Begriff der "Freiwilligkeit", eine Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter zwölf Stunden am Tag im Einsatz bleiben dürfen, sei nicht eindeutig genug: "Die Unternehmer sind übervorsichtig geworden".
Zuletzt waren mehrere Fälle bekannt geworden, in denen Hoteliers in Dienstverträge hineinschreiben wollten, dass 12-Stunden-Schichten "freiwillig" erfolgen sollten. "Ich bin sicher, die Unternehmer wollten nichts unrechtes tun, sondern wollten rechtlich nur auf der sicheren Seite sein", verteidigt Reitterer - das sei aber nicht so einfach, weil das Gesetz nicht klar festhalte, was denn "freiwillig" bedeute.
Reitterer wünscht sich - wie auch die Arbeiterkammer - eine Nachschärfung des Gesetzes. Im Bundeskanzleramt und Wirtschaftsministerium sei sie damit bereits auf offene Ohren gestoßen.