Am 3. September erklärt Christian Kern im ORF-Sommergespräch vor rund 626.000 Zuschauern, Gerüchte über eine EU-Kandidatur seien "Mumpitz".
Am 8. September schwört Kern die SPÖ am burgenländischen Landesparteitag, bei dem Hans-Peter Doskozil zum Nachfolger Hans Niessls gewählt worden war, auf "Einigkeit" ein.
Am 10. September erklärt Kern im Interview mit der Kleinen Zeitung "ein erstes und wichtigstes Ziel ist ja nicht, Umfragen zu gewinnen".
Am 13. September beschließt der SPÖ-Parteivorstand unter Kerns Führung das von Peter Kaiser und Hans-Peter Doskozil vorgelegte Programmpapier zur Migration - mit augenscheinlich nur noch wenigen Unterschieden zur Position der Regierung.
Am frühen Nachmittag des 18. September berichten mehrere Medien zunächst, Kern ziehe sich komplett aus der Politik zurück. Er selbst tritt am Abend kurz vor die Medien und erklärt, er habe sich entschlossen, die EU-Spitzenkandidatur für die Sozialdemokraten anzustreben. Mit den SPÖ-Gremien koordiniert ist das zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Am 19. September erteilen SPÖ-Präsidium und -Vorstand Kern "einhellig" (mit Enthaltungen) den Segen für die EU-Kandidatur. Der für Anfang Oktober geplante Parteitag wird auf Ende November verschoben. Kern trifft sich danach in Salzburg und Kanada mit führenden internationalen Sozialdemokraten. Es wird Tage dauern, bevor er sich der österreichischen Öffentlichkeit stellt.
Am 20. September entschuldigt sich Kern zunächst am Parteitag in Vorarlberg für den "daneben gegangenen Übergang" und bittet um Verständnis für seine persönliche Entscheidung, in die Europa-Politik wechseln zu wollen.
Am 21. September schickt er ein Mail an alle SPÖ-Mitglieder (und postet es später auf Facebook), in dem er versichert, ""dass ich nun mit ganzer Energie und größter Leidenschaft dafür kämpfen werde, dass die SPÖ bei der kommenden Europawahl Erster und die Sozialdemokratie in Europa gestärkt wird."
Am 22. September verständigt sich die SPÖ auf Kerns Wunschnachfolgerin Pamela Rendi-Wagner an der Parteispitze.
Am 23. September versichert Kern, er werde ein EU-Mandat annehmen, wenn er SPÖ-Listenerster werde.
Am 25. September verkündet Rendi-Wagner ihr Personalpaket - und kommt dafür unter Beschuss aus der Steiermark und aus Wien.
Ebenfalls am 25. September lässt Kern in der "Zeit im Bild 2" erst wieder offen, ob er die Spitzenkandidatur für die Sozialdemokraten anstrebt.
Heute, am 6. Oktober, gibt Kern bekannt, dass er nun doch nicht für die EU-Wahl kandidieren wird.