Die Bundesregierung will bis allerspätestens 2022 die digitale Bildung als Pflichtgegenstand einführen, die heimischen Schulen mit leistungsfähigen Internetverbindung ausstatten und alle Schüler mit geleasten Tablets versorgen. Das verkündeten Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bildungsminister Heinz Fassmann am Rande ihrer Fact-Finding in Sachen Digitalisierung am Freitag in Hongkong.
"Wir haben einen enormen Aufholbedarf an vielen Schulen“, konstatierte der Kanzler. „Wir wollen ein digitales Klassenzimmer schaffen.“ Fassmann deutete an, dass er die verpflichtende Einführung des Gegenstandes „Digitale Grundbildung“ präferiere. Das genaue Konzept soll bis Jahresende als „Masterplans Digitalisierung“ ausgearbeitet werden.
Tablets via Leasingmodell
Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung präzisierte Kurz, dass die ersten Tablets bereits im nächsten Jahr ausgegeben werden könnten. Die Regierung könne sich unter anderem ein kostengünstiges Leasingmodell vorstellen. Mit drei Anbietern sei man bereits im Gespräch. Der Kanzler und der Bildungsminister unterstrichen mehrfach, dass die Tablets „als Teil eines Gesamtkonzepts“ zu sehen seien. Parallel dazu müssten die Lehrausbildung forciert, entsprechende Lehrpläne erstellt und didaktische Vorbereitungen getroffen werden.
Die digitale Wirklichkeit an Österreich Schulen ist derzeit höchst fragmentiert. Nur 0,5 Prozent aller Schüler verwenden derzeit Endgeräte an Schulen. Ein Drittel der Schulen sind mit leistungsfähigem Internet ausgestattet, nur 50 Prozent der Klassenzimmer verfügen über WLAN.