Die neuen, einheitlichen Logos, die die Bundesregierung ihren Ministerien verpasst hat, sind doch nicht nur mit "internen Ressourcen" erarbeitet worden, wie das anlässlich ihrer Präsentation im Mai verlautet wurde.
Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz auf eine parlamentarische Anfrage des Neos-Abgeordneten Nikolaus Scherak antwortet (und damit einen Bericht der Rechercheplattform "Addendum" bestätigt, sind einmalige Kosten von 62.000 euro für Werknutzungsrechte und bis zu 8.000 Euro für die Anpassung der Logos an den externen Designer Thomas Feichtner fällig geworden. Jenen Designer nämlich, der schon für das Außenministerium unter Kurz ein Logo erarbeitet hatte, das mit seiner Nutzung der rot-weiß-roten Flagge und derselben Schrift den neuen Ministeriumslogos sehr ähnlich sah.
Finanzprokuratur hatte Bedenken
Ähnlich genug, dass die Finanzprokuratur, die Rechtsvertretung des Bundes, Bedenken hatte, ohne eine Vereinbarung mit dem Designer mit den neuen Logos an die Öffentlichkeit zu gehen - mit dem Ergebnis, dass er eben noch einmal bezahlt wurde.
Das widerspricht der bisherigen Erklärung von Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal, dass die Logos rein mit internen Ressourcen erarbeitet worden wären:
Sinn der Änderung war es, den Ministerien ein einheitliches, zeitloses Erscheinungsbild zu verordnen, damit nicht mit jedem neuen Minister ein neuer, teurer Außenauftritt erarbeitet wird, was im Vergleich zu Deutschland, wo die Ministerien schon seit Jahrzehnten ein Corporate Design teilen, zu regelrechtem Logo-Wildwuchs geführt hatte.
Georg Renner