Es erinnert ein wenig ans Mittelalter, als Burgen und Tabors im ganzen Land als Rückzugsorte errichtet worden sind, in denen man sich vor den anstürmenden Feind verbarrikadiert und verschanzt hat. Auf Vorschlag von Verteidigungsminister Mario Kunasek wird die Regierung beim Ministerrat am Mittwoch zwölf "Sicherheitsinseln" in ganz Österreich definieren. In der Steiermark ist an die Gablenz-Kaserne in Graz und Landwehr-Kaserne in St. Michael gedacht, in Kärnten an die Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt, in Wien an das Heeresspital in Floridsdorf.
In der Umgebung des Ministers weist man den Vergleich mit Burgen und Taboranlagen aus der Zeit der Türkenkriege entschieden zurück. Die Idee ist allerdings, dass es für den Krisen- oder Katastrophenfall eine, wie es heißt, "regionale Durchhaltefähigkeit" geschaffen werde, also dass eine Autarkie geschaffen wird und diese Kasernen für eine gewisse Zeit abgeschnitten von der Außenwelt überlebensfähig sind.
Eine solche Autarkie sei derzeit nicht herstellbar. In keiner Kaserne würden aktuell Lebensmittel für den Ernstfall gelagert, Ähnliches gelte für Treibstoff. Nur vereinzelt existierten Stromgeneratoren. Diese Sicherheitsinseln sollen im Krisenfall auch die Blaulichtorganisationen sowie Zivilisten aufnehmen können.
Die Standorte werden nach folgenden Kriterien ausgewählt: eine optimale Verkehrsanbindung, bereits vorhandene infrastrukturelle Voraussetzungen, Flächengröße und regionale Ausgewogenheit.
Die geplanten zwölf Sicherheitsinseln sind:
Burgenland: Benedek-Kaserne in Bruckneudorf
Kärnten: Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt
Niederösterreich: Burstyn-Kaserne in Zwölfaxing und Fliegerhorst Brumowsky in Langenlebarn
Oberösterreich: Fliegerhorst Vogler in Hörsching
Salzburg: Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg
Steiermark: Gablenz-Kaserne in Graz und Landwehr-Kaserne in St. Michael
Tirol: Standschützen-Kaserne in Innsbruck
Vorarlberg: Walgau-Kaserne in Bludesch
Wien: Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne und Van Swieten-Kaserne