Der 27-jährige Landtagsabgeordnete Christof Bitschi wird neuer Landesparteichef der FPÖ Vorarlberg und wird die Freiheitlichen auch als Spitzenkandidat in die Vorarlberger Landtagswahl 2019 führen. Das gab der scheidende Obmann Reinhard Bösch gemeinsam mit Bitschi am Freitag in einer Pressekonferenz in Dornbirn bekannt. Bitschi kündigte an, eine "mutige, gestalterische Politik" machen zu wollen.
Bitschi wurde von den Parteigremien einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, die Stabübergabe von Bösch an Bitschi wird im Rahmen eines Parteitags am 8. Juni in Nenzing (Bez. Bludenz) erfolgen. Der designierte Parteichef gestand ein, dass er nach der Anfrage der Partei doch "etwas länger" über seine Entscheidung habe nachdenken müssen. Nun sei aber alles geklärt und er freue sich auf seine zukünftige Aufgabe, die er mit "ganz viel Herzblut, ganz viel Einsatz und einem ordentlichen Maß Hausverstand" angehen werde.
"Richtige Ansätze"
Der 27-Jährige zeigte sich für sich und seine Partei überzeugt, "dass wir die richtigen Ansätze auf die wichtigen Fragen haben". Die schwarz-grüne Vorarlberger Landesregierung sei zu sehr mit dem Finden des kleinsten gemeinsamen Nenners beschäftigt und denke zu wenig an die Zukunft. Die FPÖ hingegen werde ihre volle Energie dafür einsetzen, ihre Denkansätze umzusetzen. Gemeinsam mit Klubobmann Daniel Allgäuer - der Klubobmann bleibt - werde man das Tempo in der Landespolitik in nächster Zeit deutlich erhöhen. Bitschi kündigte an, dass die Vorarlberger Freiheitlichen ihre Positionen und Ideen "in den nächsten Wochen und Monaten" präsentieren werden.
Noch-Obmann Bösch, der ehemalige Parteichef Dieter Egger und Allgäuer streuten Bitschi in ihren Statements Rosen. Es handle sich bei Bitschi um eine "Zukunftsansage" und um einen Politiker der neuen Wege. Allgäuer unterstrich Bitschis Arbeit im Landtagsklub, dem er seit 2014 angehört und in dem er insbesondere Akzente in den Bereichen Sicherheit und Integration setzt. Egger beschied dem 27-Jährigen, alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Spitzenpolitiker mitzubringen. "Er ist ein Talent, kann vernetzt denken, ist bürgernah und bringt die jugendliche Frische mit, die das Land dringend braucht", stellte er fest.
"Keine One-Man-Show"
Allgäuer, Egger und Bitschi dankten ihrerseits Bösch, der in den zwei Jahren seiner Obmannschaft das Ziel der personellen Erneuerung der Partei vorbildlich vorangetrieben und erreicht habe. Bitschi versprach darüber hinaus, dass die FPÖ Vorarlberg auch in Zukunft "keine One-Man-Show" sein werde. Vielmehr werde aus der bisherigen Dreier-Spitze Bösch-Allgäuer-Egger nun "ein vierblättriges Kleeblatt".
Bitschi, geboren am 11. April 1991, stammt aus Brand im Bezirk Bludenz und arbeitet seit 2017 als Geschäftsführer im elterlichen Transportunternehmen. Nebenher betreibt er das Studium der Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. 2013 hat Bitschi die Obmannschaft der Freiheitlichen Jugend in Vorarlberg übernommen, seit 2014 sitzt er als Abgeordneter im Landtag, seit 2015 auch in der Gemeindevertretung von Brand. Seit 2016 ist er einer der Stellvertreter von Reinhard Bösch in der FPÖ-Landespartei.