Beim Hochamt im Grazer Dom bedauerte indes der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl laut "Kathpress", dass gerade die politischen Auseinandersetzungen des heurigen Jahres - sowohl öffentlich wie auch in sozialen Medien - von einer Logik der Macht geprägt gewesen seien. Viel sei von sozialer Bindung und vom Zusammenhalt in der Gesellschaft verloren gegangen, das "Miteinander" oft leichtfertig in ein "Gegeneinander" eingetauscht worden. Es sei Zeit, die Logik der Macht zurückzudrängen und der Logik von Weihnachten zu folgen.

Im Rahmen der Christmette im Linzer Mariendom appellierte der dortige Bischof Manfred Scheuer für ein Abrücken vom Prinzip der Rivalität hin zum Praktizieren neuer Formen der Kooperation und des Miteinanders. Sowohl die globalen als auch die persönlichen Probleme vieler Einzelner sollten berücksichtigt werden.

Festlich gefeiert wurde das Weihnachtsfest quer durch alle Diözesen des Landes. Dabei rief etwa Wiens Erzbischof Christoph Schönborn am Christtag im Stephansdom dazu auf, den Inhalt der alten Weihnachtslieder zu überdenken, die das Thema der freiwilligen Übergabe des eigenen Herzens an das göttliche Kind, das Thema des Glaubens in Freiheit, variierten. Der Kärntner Bischof Alois Schwarz sagte, Gott habe nicht nur den Christen mit dem Weihnachtsfest "so etwas wie ein Weltkulturerbe" geschenkt. Es ziehe Gläubige wie Nicht-Gott-Verbundene gleichermaßen an, weil es "einen Sehnsuchtsraum nach Leben und Liebe eröffnet".