Heinz-Christian Strache, 48 Jahre alt, wurde am 12. Juni 1969 in Wien geboren und ist vom Sternzeichen her Zwilling. Die "Astrowoche" weiß über den Zwilling im Beruf:
Zwillinge hätten einen
"Hang zum Beruf des Steuerberaters und des Anwalts, der mit allen Tricks und Finessen sämtliche Möglichkeiten des bestehenden Rechts auszuschöpfen versucht. Unbedingt zu erwähnen ist auch ihr geniales Verkaufstalent: Typische Zwillinge haben keine Kontaktscheu oder Berührungsängste – sie können auf wildfremde Menschen zugehen, als wären sie schon seit eh und je ihre allerbesten Freunde."
Als Mann an seiner (politischen) Seite ist Strache vom Sternzeichen her geradezu ideal, denn:
"Ihr Kopf gleicht einer Bibliothek, einem Lexikon, einer Rechenmaschine. Mehr als andere können sie Wissen und Fakten aufnehmen, verarbeiten, vergleichen, analysieren, erkennen, ausscheiden, zusammenzählen und wiedergeben."
In einem Interview mit der "Presse" hat Strache vor der Wiener Wahl im Jahr 2008 gemeint: "Zunächst einmal interessiert es mich, Bürgermeister von Wien zu werden. Damit endet der Weg nicht, es ist die nächste Stufe auf der Leiter. Und warum nicht auch einmal Kanzler werden?"
Anders formuliert, aus Sicht des Dezember 2017: Zunächst einmal ergab es sich, dass Strache Vizekanzler wurde. Und warum nicht auch einmal Bürgermeister der Bundeshauptstadt werden?
Der neue Vizekanzler und FPÖ-Chef wird mit Sicherheit auch für die Wien-Wahl im Jahr 2020 kandidieren. Wer, wenn nicht er? Manche meinen, dass schon die Fokussierung auf das Ende des geplanten Rauchverbots auf die Wien-Wahl abzielte:
Das Verbot wird kommen, wenn nicht gleich, dann später. Aber Strache wird den tendenziell stärker dem Nikotin verfallenen Arbeiterschichten der Wiener Flächenbezirke als der Mann in Erinnerung bleiben, der es sich auch als Regierungspolitiker nicht nehmen lässt, den kleinen Mann da unten zu vertreten gegen die "Moralapostel" von oben. Diesem Ziel ordnete er andere politische Festlegungen wie das Nein zu Ceta bedenkenlos unter.
Strache beschickt die Regierung ausschließlich mit langjährigen Vertrauten, die meisten davon im sehr rechten Lager angesiedelt. Die äußerst Rechten wusste Bundespräsident Alexander Van der Bellen geschickt im Vorfeld zu verhindern, ohne Gesichtsverlust für den Blauen.
Er hat es geschafft, die Partei, die 2005 am Boden lag, wiederzubeleben und ganz an die Spitze zu führen - als Vizekanzler flog er höher als es dem blauen Wunderkind Jörg Haider je gelang.
Der blaue Heerführer verstand es, einen Kordon von Loyalität um sich zu etablieren, der nicht einmal in jenen Zeiten, als Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer als gesellschaftlich verträglicherer und daher Strache Konkurrenz machender Wunderwuzzi gehypt wurde, einen Spalt in die Partei reißen ließ.
Schon vor der Wahl war klar: Auch wenn es die FPÖ nicht mehr in die Nähe der einstigen Umfragewerte schaffen würde, zeichnet die Partei aus, dass sich ihre Spitze daran nicht verreiben würde, und dass die Chance, in die Regierung einziehen zu können, größer sein würde denn je.
Strache hat den Zug zum Tor und er hat das blaue Trikot sicher ins Ziel gebracht.
Die Ressorts Sport und Tourismus wird er dazu nützen, einen Ruf als erfolgreicher, aber auch überraschend netter Vizekanzler aufzubauen, um sich für den finalen Kampf in Wien in drei Jahren zu rüsten.
Claudia Gigler