Juliane Bogner-Strauß gehört zu den politischen Aufsteigerinnen der vergangenen Monate - und das obwohl sie außerhalb der Welt der Biologie bis heute kaum jemand gekannt hat. Gerade erst als Quereinsteigerin zu einem ÖVP-Mandat im Nationalrat gekommen, übernimmt die steirische Uni-Lehrerin nun das Frauenressort und wird demnächst mit einem Frauenvolksbegehren konfrontiert.
Die dreifache Mutter wurde in Wagna geboren und wuchs in der Südsteiermark auf. Studiert hat sie mit ausgezeichnetem Erfolg Chemie und sich habilitiert im Bereich Molekularbiologie und Genomik. Politisch war die 46-Jährige bisher nicht aufgefallen. Vielmehr machte Bogner-Strauß, die unter anderem Forschungsaufenthalte in den Niederlanden und den USA absolviert hat, wissenschaftliche Karriere.
Stellvertretende Institutsleiterin an der TU Graz
An der Technischen Universität Graz fungiert sie seit 2014 als Assoziierte Professorin am Institut für Biochemie. Seit dem Vorjahr ist Bogner-Strauß dort stellvertretende Institutsleiterin. Als dreifache Mutter symbolisiert Bogner-Strauß die Vereinbarkeit von Kind und Karriere. Spannend wird sein, wie sie auf die weitreichenden Forderungen des Frauenvolksbegehrens reagiert, das im kommenden Jahr starten wird.
Als sie von VP-Landeschef Hermann Schützenhöfer im Sommer als steirische Kandidatin für die Nationalratswahl vorgestellt wurde, war sie die Überraschung. Dass es jetzt gleich für ein Regierungsamt reicht, ist dann schon eine kleine politische Sensation. Im Wahlkampf war Bogner-Strauß eigentlich nur dadurch aufgefallen, dass sie sich wie Parteichef Sebastian Kurz mit dem Argument der überlaufenen Massenfächer für Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen aussprach.
Zur Person: Juliane Bogner-Strauß, geboren am 3. November 1971, verheiratet, drei Kinder. Promovierte Chemikerin. Seit 9. November Abgeordnete zum Nationalrat.