Es hat sich schon zu so etwas wie einer Tradition entwickelt: In der Vorweihnachtszeit lädt der heutige ÖVP-Chef Sebastian Kurz seit Jahren Journalisten und Weggefährten zu Punsch und Maroni ein. Ruhe und Besinnlichkeit kamen gestern unter den zahlreichen Gästen aus Politik, Fernsehen und Gesellschaft vor dem Kursalon Hübner in Wien jedoch nicht auf – zu angeregt tauschte man sich über den aktuellen Stand der Koalitionsverhandlungen aus.
Nach dem Verhandlungspartner der ÖVP suchte man jedoch vergeblich – die FPÖ war nicht eingeladen. Kurz zeigte sich in seiner Ansprache dennoch zuversichtlich, dass man sich mit den Freiheitlichen bald einig werde: „Wir sind auf einem guten Weg, um noch vor Weihnachten eine stabile Regierung zusammenzubringen.“ Scherzend ergänzte er: „Wir wollen damit jedenfalls schneller sein als Deutschland.“
Auch aktive und ehemalige Parteimitstreiter von Kurz griffen an diesem Abend zu Punsch und Maroni. Unter ihnen Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger, Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker, Noch-Wirtschaftsminister Harald Mahrer, Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger und EU-Kommissar Johannes Hahn. Letzterer erschien mit der einzigen Ex-FPÖ-Politikerin: seiner Partnerin und Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess.
Neben der FPÖ standen auch die Landeshauptleute nicht auf der Gästeliste. Angesprochen auf die jüngste Kritik aus Tirol, wonach sich die Länder nicht ausreichend in die Verhandlungen eingebunden fühlen, zeigte sich Kurz betont gelassen. „Wenn man was verändert, dann gibt’s immer wieder Reibung.“
Die Promi-Dichte an diesem Abend war hoch. So griffen unter anderem Schauspielerin Christiane Hörbiger, Caritas-Chef Michael Landau und ORF-Chef Alexander Wrabetz bei Punsch und Maroni zu. Auch zahlreiche Steirer waren auf der Veranstaltung vertreten, unter ihnen Künstler Erwin Wurm, KTM-Chef Stefan Pierer, WKÖ-Vizepräsident Jürgen Roth und Landesrat Christopher Drexler.