Würden am Sonntag in Wien Gemeinderatswahlen stattfinden, würde sich die politische Landkarte dramatisch verschieben: Die SPÖ würde im Vergleich zur letzten Wahl 2015 acht Prozentpunkte verlieren und auf 32 Prozent abstürzen. Die ÖVP könnte sich mit 20 Prozent mehr als verdoppeln, die FPÖ würde bliebe mit 29 Prozent etwa gleich stark. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut OGM im Auftrag des "Kurier" durchgeführt hat (max. Schwankungsbreite plus/minus 4,5 Prozent).
Das Resultat der Hochrechnung sei eine Momentaufnahme, erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Den Aufwind für FPÖ und ÖVP führt er auf die laufenden Regierungsverhandlungen und das harmonische Klima zwischen Türkis-Blau zurück. "Das Problem" der Roten sei der Führungsstreit in Wien, auch die "Krise der Grünen" wirke sich negativ aus.
22 Prozent sprachen sich in Wien für eine FP-VP-Koalition aus. "Die höchste Zustimmung aller Wiener Wähler hat derzeit FPÖ-ÖVP, das gab es bisher noch nie", zeigt sich Bachmayer überrascht. 18 Prozent wären für eine Koalition SPÖ-Grüne, nur 14 Prozent für Rot-Blau und 20 Prozent für Rot-Türkis. Würde der Bürgermeister direkt gewählt, würden 29 Prozent für den noch amtierenden SP-Bürgermeister Michael Häupl stimmen. Gernot Blümel (ÖVP) käme auf zehn Prozent, FP-Chef Heinz-Christian Strache auf 22. Nur ein Prozent würde demnach Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) wählen.