ÖVP und FPÖ betonen immer wieder das gute Verhandlungsklima und damit die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es eine schwarz/türkis-blaue Koalition geben wird.
Doch wie reagiert das "rote" Wien, wo es im Jänner zu einer Abstimmung über die Nachfolge von Michael Häupl kommt, zwischen SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder und Stadtrat Michael Ludwig?
Inszeniert sich Wien dann wieder, wie schon Anfang der 2000er Jahre, als "Bollwerk" gegen Schwarz-Blau? Michael Ludwig sagt dazu: Nicht Bollwerk, aber Gegenmodell gegen eine konservativ, rechtsorientierte Bundespolitik, es sei aber notwendig eine Gesprächsbasis zu haben.
Der 56-jährige Historiker will Wiener Bürgermeister werden. Ludwig ist zuversichtlich im Jänner am Parteitag gewählt zu werden. Auch an der Pakttreue zum Grünen Koalitionspartner lässt er keinen Zweifel, ungeachtet der aktuellen Turbulenzen bei den Wiener Grünen. Der Pakt gelte bis 2020, bis zur nächsten Gemeinderatswahl.
Sowohl Ludwig als auch Schieder zeigen sich der Zusammenarbeit mit der FPÖ sehr abgeneigt. Auch der - dem "rechten" Flügel der Flächenbezirke zugerechnete - Wohnbaustadtrat Michael Ludwig erklärte Samstag im Ö1-"Journal zu Gast", er sehe "überhaupt keine Möglichkeit für eine Koalition mit der FPÖ".
Die SPÖ liege mit der FPÖ "in vielen inhaltlichen Positionen weit auseinander" - und diese Situation werde auch nach der nächsten Wahl 2020 "nicht gravierend anders" sein.