SPÖ-Chef Christian Kern geht zwar fix davon aus, dass "Türkis-Schwarz-Blau" kommt - aber er könnte sich vorstellen, dass die SPÖ allenfalls eine ÖVP-Minderheitsregierung unterstützt, sagte er Montag im "ZiB2"-Interview. Kern hält eine solche allerdings für "gänzlich unwahrscheinlich" - und auch ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat eine Minderheitsregierung als "definitiv nur Plan B" bezeichnet.

Die Kleine Zeitung hatte schon am Wochenende über die Idee der SPÖ berichtet, um den Eintritt der FPÖ in eine Regierung zu verhindern. Das hatte Kern auch im Wahlkampf wiederholt betont. Gemeinsam mit den Neos hätte diese Konstellation sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit, der SPÖ graut vor so einer deutlichen "Mehrheit rechts der Mitte". Da würde man lieber eine Minderheitsregierung in Kauf nehmen.

Kern bekräftigte offiziell jedoch, dass die SPÖ jetzt in Opposition gehen werde und sich grundlegend erneuern müsse. Er will - "wenn meine Freunde das wollen" - fünf Jahre Klubobmann bleiben und die SPÖ dann in die nächste Wahl führen, mit dem Ziel, das Ergebnis "wieder umzudrehen", also wieder Erster zu werden. Der Job des Wiener Bürgermeisters reizt den Noch-Kanzler nicht: "Ich habe keinerlei Appetit ins Wiener Rathaus zu wechseln", sagte er.