"Ich versichere Ihnen: Wir leben heute in einem anderen, einem demokratischen, sozial und politisch stabilen Österreich. Einem Österreich, in dem es absolut keinen Platz und keine Toleranz für Antisemitismus gibt." Mit diesen Worten begrüßte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch eine Gruppe einst aus Österreich vertriebener jüdischer Bürger in der Wiener Hofburg.
Die vor den Nazigräueln geflüchteten ehemaligen Österreicher, die im Ausland eine neue Heimat gefunden haben, sind auf Einladung des "Jewish Welcome Service" (JWS) nach Wien gekommen. Die von Leon Zelman 1980 gegründete und bis zu seinem Tod 2007 geleitete Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Versöhnung der von den Nazis vertriebenen Juden mit ihrer früheren Heimat zu arbeiten.
Mittelpunkt dieses Konzeptes sind die im Rahmen des Programms "Welcome to Vienna" organisierten Besuchsreisen, im Zuge derer bereits tausende Vertriebene und ihre Angehörigen in die ehemalige Heimat eingeladen wurden. "Österreich hat eine ganz besondere Verantwortung Ihnen gegenüber", bekräftigte folgerichtig der Bundespräsident vor den Wien-Besuchern, JWS-Generalsekretärin Susanne Trauneck, der Botschafterin Israels, Talya Lador-Fresher, und Hannah Lessing, die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.