Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den österreichischen Wahlsieger Sebastian Kurz (ÖVP) für seinen modernen Wahlkampf und die energische Modernisierung seiner Partei gelobt. Die ÖVP sei nach vielen Jahren wieder zur stärksten Kraft im Land geworden, was vor allem ihrem Spitzenkandidaten Kurz zu verdanken sei, sagte Merkel am Montag.
Der Wahlausgang sei aber kein Anzeichen dafür, "dass man die Probleme schon gelöst hat, wenn man es so macht wie in Österreich", sagte Merkel. "Ich finde die politische Zusammensetzung jetzt nicht so, dass ich sie mir für Deutschland als nachahmenswert vorstelle", sagte sie mit Blick auf die rechtspopulistische FPÖ, die laut dem vorläufigen Ergebnis zweitstärkste Kraft geworden war. Im Vergleich zur Stärke der FPÖ sei die Herausforderung durch die AfD in Deutschland "überschaubar".
Die Regierungsbildung in Wien müsse nun abgewartet werden. Eine Präferenz, etwa für eine Koalition aus ÖVP und SPÖ, nannte Merkel nicht. Sie hoffe jedenfalls darauf, dass es mit der neuen Regierung eine gute Zusammenarbeit auf europäischer Ebene geben werde.