Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat zu Beginn des Duells mit Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntagabend auf Puls 4 die Lacher auf seiner Seite. Er begrüßt den ÖVP-Chef mit dem Detektiv-Spiel "Cluedo", um die Causa Silberstein aufzuklären. Strache, der von Kurz Spielzeug für seinen Hund geschenkt bekommt, spricht von "rot-schwarzen Sittenbildern". Kurz wiederholt auch hier seine Forderung nach einem "Straftatbestand Dirty Campaigning" und fordert, dass die Macher zur Rechenschaft gezogen werden. Inhaltlich zeigen sich die beiden dann in mehreren Punkten einig - seien es Steuersenkungen, die Ausländerpolitik oder das Eintreten gegen eine zentralistische EU.
Dass Strache mit einem EU-Ausstieg "liebäugelt", kritisiert der ÖVP-Chef. Der FPÖ-Chef bekennt sich zur Europäischen Union. Er will jedoch Aufgaben an die Nationalstaaten zurückgeben. "Wir müssen auf europäischer Ebene mitgestalten", betont Kurz, der kein "Europa der zwei Klassen" will. Strache glaubt nicht, dass Großbritannien nach dem Brexit schlechter dastehen werde. "Die werden nicht untergehen." Dass es soweit gekommen sei, sei auf die Politik der EU zurückzuführen.
Beide betonen, dass antisemitisches Gedankengut in ihren Parteien keinen Platz habe. Strache betont die "historische Aufarbeitung" in seiner Partei, nachdem Kurz Kritik äußert. "Alles was extremistisch ist, lehnen wir vehement ab", sagt Strache.
Ist die Balkanroute geschlossen?
Die Balkanroute lässt sich als Thema nicht vermeiden. "Die ist gar nicht geschlossen", sagt Strache. "Natürlich kommen noch Menschen an der Polizei vorbei durch. Aber das ist kein Vergleich zu 2015“, entgegnet Kurz. Der FPÖ-Chef legt nach: "Ich habe 2015 keine Unterstützung bekommen als ich gefordert habe, Österreichs Grenzen ordentlich zu kontrollieren", sagt Strache. Kurz widerspricht, er habe seine Haltung in der Migrationsfrage auch gegen den Willen der anderen behalten. Strache: "Sie sind damals noch auf dem Schoß der Frau Merkel gesessen.“ Auch beim Thema islamische Kindergärten gibt es Kritik vonseiten des FPÖ-Chefs. "Sie sind seit sieben Jahren verantwortlich und es gibt viele Fehlentwicklungen", sagt Strache. "Ich habe es aufgezeigt", sagt der ÖVP-Chef. "Das habe ich schon viel früher gesagt", hält Strache entgegen. Warum gab es keine gemeinsamen Beschlüsse? "Weil man sich in einer Koalition nicht überstimmt", sagt Kurz.
Beim Thema Wirtschaft fordern beide Reformen, sie sind sich einig was die Abschaffung der kalten Progression und den Erhalt des Bargeldes betrifft. Zum Abschluss dann noch die Koalitionsfrage. Strache warnt vor „Schwarz-Rot“ und auch einer möglichen „Jamaika-Koalition“. Kurz betont, dass sich letzteres nicht ausgehen werde. "Der Erste wird mit dem Zweiten oder Dritten eine Koalition bilden", sagt der ÖVP-Chef.
Das TV-Duell Strache vs. Kurz zum Nachlesen
22.58 Uhr - Büchertausch
Die Schlussworte: Kurz sagt Nein zum Öxit, will Österreich wieder an die Spitze führen. Strache warnt vor Schwarz-Rot und betont, dass man keinen EU-Austritt wolle, aber Reformen notwendig seien. Zum Abschluss wieder die Buchgeschenke. Kurz schenkt Strache ein Buch über Ex-ÖVP-Chef und Ex-Außenminister Alois Mock. Strache übergibt Kurz das Buch "Gestrandet" zum Thema Migration. Der FPÖ-Chef zeigt sich auch noch als Blumenkavalier und bedankt sich bei Moderatorin Corinna Milborn mit einem Blumenstrauss. Damit sind die Diskussionen abgeschlossen. Schon morgen Abend geht es im ORF mit dem Duell Kern gegen Strache weiter.
22.52 Uhr - Jamaika-Koalition?
"Wer Ihnen das Vertrauen schenkt, muss damit rechnen, dass es dann wieder schwarz-rot gibt", sagt Strache. Der "türkisen Volkspartei" vertraut er nicht. Kurz amüsieren die Vorwürfe. "Herr Kern wirft mir vor, dass schwarz-blau schon fix ist. Sie sagen, dass schwarz-rot fix ist. Hören wir doch auf damit", sagt Kurz. Am 15. Oktober gebe es eine Richtungsentscheidung. "Entweder Sie oder ich werden Kanzler sein", so der ÖVP-Chef. Er verteidigt die Neuaufstellung seiner Partei. Strache fordert Ehrlichkeit. "Sie wollen nur die Demütigung des Herrn Kern sicherstellen. Einige in der ÖVP reden schon von einer Jamaika-Koalition." Kurz bezeichnet das als "ausgeschlossen", das werde nicht funktionieren. "Der Erste wird mit dem Zweiten oder Dritten eine Koalition bilden", sagt der ÖVP-Chef.
22.44 Uhr - Entfesseln und absandeln
Beide wollen das Land reformieren. Aber wie? Kurz sieht Potenziale für "deutliche Entlastungen für Steuerzahler". Strache verweist auf 30 Jahre ÖVP in der Regierung, zitiert Spindelegger ("Entfesseln") und Leitl ("abgesandelter Wirtschaftsstandort") und kritisiert die Einführung der Registrierkasse. Der FPÖ-Chef fordert die Abschaffung der kalten Progression, Schutz des Bargeldes etc. "Die ÖVP ist in dieser Frage nicht glaubwürdig", sagt Strache. "Seitdem ich der Chef bin hat sich vieles verändert", entgegnet Kurz. "Der 15. Oktober ist auch eine Wahl des Bundeskanzlers. Ich werde alles tun, um einiges umzusetzen."
22.39 Uhr - Wer stimmt mit wem?
Strache untermauert seine Kritik an Integrationsminister Kurz. "Sie sind seit sieben Jahren verantwortlich und es gibt viele Fehlentwicklungen", sagt Strache. "Da haben Sie nichts geleistet." Beim Thema Islamische Kindergärten verweist Kurz auf die umstrittene Studie. "Ich habe es aufgezeigt", sagt der ÖVP-Chef. "Das habe ich schon viel früher gesagt", hält Strache entgegen. Warum gab es keine gemeinsamen Beschlüsse? "Weil man sich in einer Koalition nicht überstimmt", sagt Kurz. Der kritisiert, dass die FPÖ nicht bei Sicherheitspaket und Burkaverbot nicht mitgestimmt hat.
22.27 Uhr - Der Schoß von Frau Merkel
"Die EU versagt bei der Sicherung der Außengrenzen", sagt Strache und kritisiert den Auftrag der Grenzschutzagentur Frontex. "Ich habe 2015 keine Unterstützung bekommen als ich gefordert habe, Österreichs Grenzen ordentlich zu kontrollieren", sagt der FPÖ-Chef. Kurz widerspricht, er habe seine Haltung in der Migrationsfrage auch gegen den Willen der anderen behalten. "Sie sind damals noch auf dem Schoß der Frau Merkel gesessen", hält Strache wieder entgegen. Nach einer kurzen Werbepause geht es weiter.
22.19 Uhr - Balkanroute und Neutralität
Die Balkanroute lässt sich als Thema offenbar nicht vermeiden. "Die ist gar nicht geschlossen", sagt FPÖ-Chef Strache. Er betont auch, dass man nicht Teil eines europäischen Verteidigungsbündnisses werden wolle. "Die Neutralität muss geschützt werden", sagt Strache. Kurz setzt auch auf die Neutralität, will aber auch mehr Kooperation in Militärfragen. "Das heißt aber nicht, dass es eine europäische Armee unter einer Führung geben soll." Und zur Balkanroute: "Natürlich kommen noch Menschen an der Polizei vorbei durch. Aber das ist kein Vergleich zu 2015."
22.13 Uhr - Wie geht es mit Europa weiter?
Strache bekennt sich zur Europäischen Union. Er will jedoch Aufgaben an die Nationalstaaten zurückgeben. "Wir müssen auf europäischer Ebene mitgestalten", betont Kurz, der kein "Europa der zwei Klassen" will. Dass Strache mit einem EU-Ausstieg "liebäugelt", kritisiert der ÖVP-Chef. Strache glaubt nicht, dass Großbritannien nach dem Brexit schlechter dastehen werde. "Die werden nicht untergehen." Dass es soweit gekommen sei, sei auf die Politik der EU zurückzuführen.
22.08 Uhr - Antisemitismus und Extremismus
Strache beschwert sich, dass nur noch über Dirty Campaigning geredet wird, bleibt dann aber selbst lange bei diesem Thema. Beide betonen, dass antisemitisches Gedankengut in ihren Parteien keinen Platz habe. Strache betont die "historische Aufarbeitung" in seiner Partei, nachdem Kurz Kritik geäußert habe. "Alles was extremistisch ist, lehnen wir vehement ab", sagt Strache.
22.00 Uhr - Geschenke für den Hund
Heinz-Christian Strache (FPÖ) begrüßt Sebastian Kurz (ÖVP) mit dem Detektiv-Spiel "Cluedo", um die Dirty-Campaigning-Vorwürfe aufzuklären. Kurz revanchiert sich mit einem Geschenk für Straches Hund. Auch in diesem Duell geht es dann gleich mit der Causa Silberstein los. Strache spricht von "rot-schwarzen Sittenbildern". Kurz wiederholt auch hier seine Forderung nach einem "Straftatbestand Dirty Campaigning" und fordert, dass die Macher zur Rechenschaft gezogen werden.