"Mit Entsetzen mussten wir heute lesen, mit welchen Methoden" Fußi gegen die ehemalige Mitarbeiterin von Tal Silberstein vorgegangen ist, meinten die neuen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andrea Brunner und Christoph Matznetter in einer Aussendung. Solche "Einschüchterungsversuche" seien "unentschuldbar und keinesfalls im Sinne der SPÖ". Rudi Fußi sei weder Parteimitglied, noch stehe er in einem Auftragsverhältnis zur SPÖ.

Fußi, in den vergangenen Monaten als Redenschreiber und Berater für Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern tätig, soll die angebliche Informationsquelle in der E-Mail- und Dirty Campaigning-Affäre um den SPÖ-Berater Tal Silberstein mit WhatsApp-Nachrichten unter Druck gesetzt haben. Fußi soll der jungen Frau dabei "Schweigegeld" angeboten haben, berichtet Krone.at. Fußi betonte, es handle sich um eine Belohnung für Infos zur Weitergabe seiner privaten Mails.

Maulwurf

Die SPÖ sieht die Dolmetscherin des gefeuerten Beraters Tal Silberstein als mögliche Quelle der vielen Informationslecks in den vergangenen Wochen. In Nachrichten an die Frau habe Fußi erklärt: "Meine privaten Mails liegen bei denen. Warum hast denen alles gegeben?" Zugleich betonte Fußi, dass er dafür sorgen könne, dass ihr rechtlich nichts passiert: "Aber nicht mehr lange. Geh in dich, Mensch, ck hat das nicht verdient", verteidigt Fußi Christian Kern.

Außerdem ließ er die Dolmetscherin wissen: "Egal, was dir die VP dafür gegeben hat. Ich gebe dir das Doppelte." Da die Frau nicht auf die Nachrichten reagiert habe, schrieb Fußi noch: "Sie haben deine Telefonprotokolle. Und klagen dir wohl den Arsch weg. Morgen Deal oder ich kann dir nimma helfen."

In einem Statement gegenüber der APA betonte Fußi am Samstag, dass in den vergangenen Wochen wiederholt private E-Mails von ihm publiziert wurden: "Mein Zorn ist erheblich." Er könne nachweisen, dass eine einzige Person alle publizierten Mails erhalten habe. Er habe in weiterer Folge wiederholt versucht, sie zu erreichen. Er habe der Verdächtigen auch angeboten, "gerne dafür zu zahlen, wenn sie beweist, dass sie von dritter Seite Geld bekommen hat". Dieses Angebot gelte noch immer: "Wenn jemand beweisen kann, dass meine E-Mails an jemanden verkauft wurden und vor allem, an wen sie verkauft wurden, so bin ich bereit, dafür eine Belohnung von 30.000 Euro zu bezahlen."

SPÖ distanziert sich von Fußi

Die SPÖ hat sich am Samstag von Kommunikationsberater Rudi Fußi distanziert, der in der Vergangenheit Reden für Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern schrieb.

"Mit Entsetzen mussten wir heute lesen, mit welchen Methoden" Fußi gegen die ehemalige Mitarbeiterin von Tal Silberstein vorgegangen ist, meinten die neuen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andrea Brunner und Christoph Matznetter in einer Aussendung. Solche "Einschüchterungsversuche" seien "unentschuldbar und keinesfalls im Sinne der SPÖ". Fußi sei weder Parteimitglied, noch stehe er in einem Auftragsverhältnis zur SPÖ.

Die SPÖ habe über ihren Anwalt die Dolmetscherin zur Kooperation eingeladen, um die Ereignisse rund um geleakte Mail-Korrespondenzen, Konzepte und Dokumente aus dem Wahlkampf aufzuklären. "Wir werden jedenfalls in aller Ruhe und Konsequenz in Zusammenarbeit mit den Behörden zu einer vollständigen Aufklärung beitragen", erklärten Brunner und Matznetter.