21 Uhr

Schwarz-Grün-Pink? Er schließe gar nichts aus, diese Version aber werde sich kaum ausgehen, sagt Kurz. "Wer die Wahl gewinnt, sollte vom Bundespräsidenten den Auftrag bekommen." Eine Bedingung für eine Koalition? Lunacek sagt, Kurz gehe in Richtung FPÖ, die aber sei nicht regierungsfähig. "Vermögen gerechter verteilen", sagt sie zuletzt allgemein. Kurz bleibt dabei, gesprächsbereit gegenüber allen Parteien zu sein. Ende der Debatte. Am kommenden Dienstag trifft Kurz auf Strolz.

20 Uhr 58

"Im Kern ist Kurz ein Strache" plakatieren die Grünen, könnten Sie überhaupt mit Kurz koalieren? fragt Claudia Reiterer. "Ich sehe kaumÜberschneidungen mit Ihrer ÖVP, ich sehe aber in der ÖVP andere, die das anders sehen." Kurz fasst zusammen: "Wenn ich in allen Bereichen meine meinung ändere, dann wäre ich genehm." Er betont die Unterschiede zwischen seinen Positionen zu Europa und Flüchtlingen.

20 Uhr 55

"Der Bundeskanzler hat Ceta bereits zugestimmt auf Europäischer Ebene", sagt Kurz. Lunacek verweist auf eine Mehrheit gegen das Abkommen im Parlament. "Wenn wir weiterhin Wohlstand in Österreich wollen, wird es Freihandel geben müssen", erwidert Kurz. Man müsse aber für die Wahrung der Österreichischen Standards einsetzen. "Grüne treten auch für Handel ein, aber er muss fair sein", sagt Lunacek.Sie hält Arbeitsplätze und Standards für gefährdet, "das sehe ich anders", erwidert Kurz.

20 Uhr 53

Themenwechsel zu Ceta. Ob er die Schiedsgerichte, gegen die starke Widerstände existierten, auch fürchte? Er gebe zu, die Verhandlungen seinen sehr intransparent verlaufen, er halte Freihandel aber für wichtig. Es sei aber auch wichtig, das eigene Rechtssystem nicht auszuhöhlen, sagte Kurz und weist darauf hin, dass Kanada in Vielem mit Österreich vergleichbar sei.

20 Uhr 50

"Wir sind auf dem richtigen Weg", erwidert sagt Kurz, es stimme nicht, dass das Ministerium die Mittel gekürzt habe, im Gegenteil, wehrt sich Kurz. Die Graphik, die ihm Lunacek vorgehalten hatte, kenne er nicht. "Sie steht auf ihrer Homepage", sagte Lunacek.

20 Uhr 48

Und die Österreicher? fragt Reiterer. "Auch deckeln", sagt Kurz. Wenn Sie arbeiten gehen, bekommen Sie auch nicht mehr Lohn, wenn Sie viele Kinder haben." In Wien seien über der Hälfte der Mindestsicherungsbezieher Ausländer, sagt Kurz. Lunacek wirft ihm vor, er biege sich die Zahlen zurecht. Österreich, habe Kurz gesagt, Österreich liege hinsichtlich der Entwicklungshilfe vorne in der Liste der OECD-Länder. Er habe in der Graphik aber einige der stärkeren Länder weggeschnitten. "Fake News wie bei Trump", behauptet Lunacek.

20 Uhr 43

Reiterer erinnert daran, dass die Grünen in Tirol der Senkung der Mindestsicherung zugestimmt haben. Lunacek gefällt das Modell Tirol nicht, auch Parteichefin Ingrid Felipe sei damit unzufrieden. Schuld sei die ÖVP. Sie halte die höheren Sätze in Wien für besser, sagt Lunacek. "Wir haben das Schlimmste verhindert." Kurz plädiert für einen Deckel von 1500 Euro pro Familie wie in Oberösterreich und Niederösterreich. Das derzeitige System halte er für untragbar. "Wer arbeiten geht in Österreich, darf nicht der dumme sein." Bei Zuwanderern gehöre die Mindestsicherung massiv gekürzt.

20 Uhr 40

"Warum soll Frau Lunacek ihre Partnerin  nicht heiraten dürfen", fragt Reiterer. Er sei für Gleichstellung, halte es aber für legitim und richtig, in der Begrifflichkeit zu unterscheiden. "Ich sehe darin keine Diskriminierung, bin aber nicht überrascht, dass Frau Lunacek das anders sieht", sagt Kurz. Lunacek nennt Kurz stockkonservativ und beharrt darauf, es handle sich um Diskriminierung. Reiterer fragt, ob Kurz analog zu Deutschland die Abstimmung freizugeben. Kurz will eine Abstimmung nicht freigeben. "Ich tu das, was ich für richtig halte."

20.37

Kurz wirft Lunacek vor, gegen das Burka-Verbot zu sein. "Für mich ist Burka und Niqab ein Stoffgefängnis für Frauen", sagt Lunacek, das Gesetz aber sei ein reines Symbolgesetz. 

20 Uhr 33

Sind Sie für die Schließung des Saudi-Dialog-Zentrums in Wien, fragt Claudia Reiterer. "Wir schließen die Botschaft nicht und das Zentrum ist ein internationales Dialogforum, das man auc nicht schließen sollte", sagt Kurz. Solange das Zentrum dazu diene, unterschiedliche Religionen zusammenzubringen, habe es Sinn, sagt Kurz. Die Grünen demonstrieren jeden Freitag vor dem Zentrum, erwidert Lunacek, weil sich das Zentrum nicht kritisch zu Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien äußert.

20 Uhr 29

Die Moderatorin fragt nach den Konzepten gegen patriarchalen Strukturen hinter dieser Haltung gegenüber Frauen. In den jungen Jahren müsse man ansetzen, bei tausenden Kindern, die in islamischen Kindergärten aufwachsen. "Das war die Frage", sagt Kurz, als Lunacek lächelt. Lunacek tritt auch für zwei verpflichtende Kindergartenjahre für alle Kinder ein. Sie gibt Fehlentwicklungen in islamischen Kindergärten zu. Sie pocht auf die Trennung von Religion und Staat und verlangt, mit Männern intensiver über das Thema zu reden.

20 Uhr 26

"Sind Sie ein Feminist", fragt Reiterer Kurz. Er habe im Außenministerium Frauen gefördert, sie in Spitzenpositionen befördert. Wenn er mehr Verantwortung bekomme, werde er das weiter vorantreiben, sagt Kurz. "In ihrem Kabinett sind fast nur Männer", sagt Lunacek. "Das stimmt nicht", sagt Kurz, Reiterer unterbricht.


20 Uhr 22

"Sie schaffen es, bei jedem Thema sofort zum politischen Islam zu kommen", sagt Lunacek lächelnd. Sie würde lieber über die Inhalte reden, "und nicht darüber, wer ist schuld daran". Kurz replizert, "ich glaube, das ist ein wichtiges Thema für viele Frauen". Den Vorwurf von Kurz, die Grünen würden wegsehen wenn es um dieses Thema geht, weist Lunacek im Namen ihrer Partei zurück.

20 Uhr 18

Warum würde eine Frau ÖVP wählen, fragt Reiterer Lunacek. "Vielleicht weil Ihnen Herr Kurz gefällt", sagt sie und lacht. Kurz sagt auf dieselbe Frage auf die Grünen bezogen: "Weil die Grünen viel für die Gleichstellung der Frauen getan haben, dafür gebührt Ihnen auch Respekt". Der ÖVP schreibt er den Einsatz für Werte zu, auch die Gleichheit der Frauen. Gleich zu beginn spricht Kurz das Thema Islam und dessen Frauenbild an.

20 Uhr 15

Claudia Reiterer begrüßt Ulrike Lunacek und Sebastian Kurz vor jungem Publikum, Schülerinnen und Schüler aus Wien und Niederösterreich hat der ORF eingeladen. Wieder sorgt eine Uhr für faire Redezeiten.