Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) kritisiert die Studie zur Muslimbruderschaft in Österreich. Nur allzu schnell könnten Menschen durch öffentliche Berichterstattung in ein schiefes Licht gebracht und mitunter unwiederbringlicher Schaden angerichtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Grundsätzlich begrüßt man aber jede wissenschaftliche Aufbereitung des Themas.
"Die Mehrheit der in Österreich lebenden Muslime ist weder an Muslimbrüdern noch an sonstigen Vereinigungen interessiert bzw. werden durch diese vertreten", heißt es vonseiten der IGGiÖ und weiter: "Ihnen geht es bloß um die Befriedigung bzw. freie Ausübung ihrer religiösen Bedürfnisse, wie das Verrichten der Pflichtgebete oder das Einhalten von religiösen Bekleidungsvorschriften, Fastenzeiten oder Feiertagen oder die Einnahme von Halal-Lebensmitteln."
"Haltlose Negativpropaganda"
In der Studie wird unter anderem behauptet, Mitglieder der islamistischen Muslimbrüder seien in der IRPA aktiv, der Einrichtung der IGGiÖ zur Ausbildung von Religionslehrern. Auf Wunsch der Glaubensgemeinschaft selbst habe man die dortigen Auswahlverfahren an jene der Erzdiözese Wien angepasst, hält man dagegen. Auch die Universität Wien, die kirchlich pädagogische Hochschule Wien/Krems und Experten seien dabei eingebunden.
Man sei in der IGGiÖ "stets bemüht durch moderne Managementmethoden Professionalität zu gewährleisten", wird zudem in der Stellungnahme betont. Die Umsetzung dieser Vorgaben geschehe sukzessive. Die Aufarbeitung des Themas sieht man in der Glaubensgemeinschaft an sich positiv: "Studien können gerade dazu beitragen, dass die Muslime in Österreich Hintergrundwissen über diverse Strukturen erfahren und sich ihr eigenes Bild darüber machen können."
Was der Muslime-Vertretung in Zusammenhang mit der Studie missfällt ist der Vorwurf an ihren Präsidenten Ibrahim Olgun, unter dem politischen Einfluss der Türkei zu stehen. Dies sei "eine haltlose Negativpropaganda".