Das Verteidigungsministerium, das sich nach Jahren des Sparkurses im letzten Jahr über eine deutliche Budgetsteigerung freuen durfte, hat eine Studie in Auftrag gegeben, um den Nutzen des investierten Geldes errechnen zu lassen. Sinn der Studie: "Den Nutzen des Bundesheeres für die Gesellschaft greifbar und transparent darzustellen", erklärte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) bei der Präsentation der Ergebnisse in Wien.
Das Beratungsunternehmen "Mainland Economic Consultants" unter der Leitung von Studienautor Ronald Scheucher kommt zu dem Ergebnis: Aus dem für 2017 zur Verfügung gestellten Budget von 2,3 Milliarden Euro ergebe sich ein gesellschaftlicher Nutzen von 19 Milliarden Euro. Damit liege die soziale Rendite bei 800 Prozent. "Der österreichische Steuerzahler investiert also einen Euro und profitiert davon mit acht Euro", erklärte Scheucher.
"Trampolineffekt"
Eine Rechnung, über die sich der Verteidigungsminister erfreut zeigte. Seine Schlussfolgerung: Die Investitionen in das Bundesheer seien "wichtig" und "der eingeschlagene Weg sollte nun fortgesetzt werden". Das investierte Geld habe "durchaus einen gewissen Trampolineffekt" für Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dem Ergebnis der Studie wolle man auch in zukünftige Budgetverhandlungen gehen, heißt es aus dem Ministerium.
Der gesellschaftliche Nutzen setzt sich in der Studie aus drei Bereichen zusammen:
- der Nutzen aus Assistenz- und Unterstützungsleistungen
(unter anderem Katastrophenschutz und sicherheitspolitische Assistenz in In- und Ausland, beziffert mit 840 Millionen Euro Gegenwert) - der Nutzen durch Investitions- und Konsumnachfrage
(unter anderem die Gehälter der 37.000 Arbeitnehmer des Heeres, soll 7,3 Milliarden an gesellschaftlichen Nutzen bringen) - der Nutzen aus den Sicherheitsleistungen
(unter anderem Präventionsleistungen im Bereich Terrorismus, Bundesheer als "Sicherheits-Dienstleister", größter Bereich mit 11 Milliarden Euro)
Die errechneten 19 Milliarden würden mehrheitlich für das Budgetjahr 2017 anfallen, erklärte der Studienautor. Studien wie diese hätten laut Scheucher keine Tradition in Österreich, in anderen Ländern seien sie jedoch alltäglich. Kostenpunkt der Studie für das Bundesheer: 90.000 Euro.