Die NEOS haben im Wahlkampf ein weiteres Konzept für eine neue Regierung vorgelegt. In einer "Migrationsstrategie" schlägt Abgeordneter Sepp Schellhorn etwa das aktive Anwerben von Fachkräften, Englisch als Amtssprache und Integrationsangebote für alle Zuwanderer vor. Auch die Rot-Weiß-Rot-Card gehöre reformiert, da sie nicht ihr Ziel erreiche, hoch qualifizierte Arbeitskräfte anzulocken.
"Die Wirtschaft findet zu wenig Fachkräfte, gleichzeitig werden die möglichen Werkzeuge nicht genutzt", begründet Schellhorn seine "Migrationsstrategie". In dieser findet sich etwa eine "konkrete und kohärente Anwerbestrategie" wie etwa Werbung im Ausland sowie Abkommen, die etwa die Anerkennung von Bildungsabschlüssen und Qualifikationen mit bestimmten Zielländern, aus denen "High Potentials" kommen, standardisieren sollen.
Auch den Ausbau von Englisch als Schrift- & Arbeitssprache im öffentlichen Dienst schlägt Schellhorn vor. Integrationsangebote sollen in Zukunft allen nach Österreich kommenden Personen, aber auch schon in Österreich lebenden Migranten offenstehen.
Eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Card beinhaltet für Schellhorn eine Verringerung bürokratischer Hürden und eine Informationsoffensive an ausländischen Universitäten. Der Vorabnachweis einer Wohnung solle entfallen, die Verfahrensdauer der Anerkennung verringert werden, zusätzlich gehörten die Einkommensgrenzen gesenkt. Und auch den Kriterienkatalog wollen sich die NEOS noch einmal anschauen, Deutschkenntnisse gehörten etwa stärker berücksichtigt.
Weitere Programm-Brocken von Schwarz und Blau
ÖVP und FPÖ präsentieren heute weitere Teile des Wahlprogramms, allerdings in einem unüblichen Rahmen: ÖVP-Chef Sebastian Kurz präsentiert es nicht in Wien, sondern im Salzburgischen Kuchl, er tourt gerade durch Westösterreich. Dem Vernehmen nach ist es der zweite von drei Teilen, der sich mit Fragen der Wirtschaft und des Standorts befasst. Bei der FPÖ lässt Heinz-Christian Strache, der heute in Kärnten weilt, Norbert Hofer in Wien den Vortritt.