Ein Facebook-Posting des Jenbacher ÖVP-Bürgermeisters Dietmar Wallner sorgt in Tirol für Diskussionsstoff. Der Ortschef hatte darin erklärt, dass das Drama "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch "sinngemäß auf eine naive Sicherheitspolitik und Tausende ins Land gelassene Vergewaltiger und Terroristen übertragen" werden könne, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (Dienstags-Ausgabe).
Tirols ÖVP-Chef, LH Günther Platter, hat sich "irritiert und bestürzt" über das Facebook-Posting gezeigt. "Ich werde mit dem Bürgermeister persönlich ein Gespräch führen", antwortete Platter auf die Frage, ob es Konsequenzen geben wird.
Wallner argumentierte in dem Posting wie folgt: Das Drama "handelt von einem Bürger namens Biedermann, der zwei Brandstifter in sein Haus aufnimmt, obwohl sie von Anfang an erkennen lassen, dass sie es anzünden werden". Das, was Frisch aufgezeigt habe, könne auf die "naive Sicherheitspolitik" übertragen werden, so die Argumentation.
Gegenüber der TT verteidigte Wallner sein Posting damit, dass er "bewusst diese plakative Darstellung gewählt" habe. Er habe nämlich das Gefühl, dass die Integrität von Frauen durch die Zuwanderung und Flüchtlingsbewegung zunehmend gefährdet sei. "Diese Seite der Medaille wollte ich auch einmal aufzeigen", so Wallner gegenüber dem Blatt. Von Gesprächen mit Mädchen und Frauen wisse er, dass diese sich oft nicht mehr auf die Straße trauten. "Das Unbehagen steigt, das wollte ich aufzeigen", so der Ortschef. Gleichzeitig räumte er ein, dass er mit "Tausende Terroristen wohl überzeichnet" habe. Zudem sei er von den Reaktionen "überrascht". Diese habe er "unterschätzt", so Wallner.
Der Landesgeschäftsführer der Tiroler Volkspartei, Martin Malaun, kündigte gegenüber der TT an, mit Wallner das Gespräch zu suchen. "Gerade in der Flüchtlingsfrage hat Wallner als Bürgermeister unaufgeregt agiert", so Malaun.