"Das ist Grün" war das Motto im ViennaBallhaus in der Wiener Berggasse ab 17 Uhr: Ulrike Lunacek, erprobte Europaabgeordnete, hielt ihre Jungfernrede als Spitzenkandidatin der Grünen für die Nationalratswahl.
Grün heißt "mit Menschen", "nicht dagegen", so Lunacek: Sie werde Verbindendes vor Trennendes stellen. "Wir geben unsere Haltung zu den MEnschenrechten nicht an der Garderobe ab, nur weil uns ein kalter Wind entgegenbläst".
In der Vergangenheit seien die Grünen schon oft Umfragekaiser gewesen, diesmal sei es anders: "Wir werden das umdrehen diesmal. Wie das Frauenfußballteam: Das ist auch aus den hinteren Reihen gestartet und hat für eine tolle Überraschung gesorgt." Lunaceks Appell am Schluss: "Wir schaffen das!"
Lunacek verspricht grüne Aufholjagd
Ihr Ziel, so die Viezpräsidentin des EU-Parlaments, sei die Reise in ein sozialeres, demokratischeres, ökologischeres Europa. "Und Österreich soll mit starken Grünen ein Wegweiser sein auf dieser Reise."
Die Vermeidung von Klimakatastrophen, die Bekämpfung von Steuerbetrug, die Bewältigung von Fluchtursachen seien das Ziel. "Wir wollen ein gutes Leben für alle, ohne Angst. Und dieses Europa, das wir wir wollen, beginnt in Österreich."
Die Regierungsparteien seien nach rechts gedriftet: "Im Kern ist Kurz ein Strache" zitierte Lunacek das grüne Wahlplakat. Für die "neue ÖVP", die ihre Kandidaten per Casting suche und sich von ihrem Dasein als Partei verabschieden wolle, hatte sie nur Mitleid übrig: "Nur wer an seinen Wurzeln festhält, kann nicht umfallen."
Ein Umfaller ist für Lunacek naturgemäß auch Peter Pilz. Es zeigten sich immer mehr Unterschiede zhiwschen ihm und den Grünen: In der Diesel-Frage, in der Überwachungsfrage, wo Pilz plötzlich für die WhatsApp-Überwachung sei, in Sachen Kultur, wo Pilz kein Geld mehr in gesellschaftskritische Kunst und Kultur fließen lassen wolle, und in der Kammerdiskussion: "Pilz will die Abschafung der Pflichtmitgliedschaft, das würde zum Zusammenbruch des Kollektivvertragssystems führen. Mit uns Grünen gibt's das nicht!"