In Wien soll zum Schutz von Kanzleramt und Präsidentschaftskanzlei eine Betonmauer errichtet werden. Wie die "Kronen"-Zeitung berichtet, soll diese 80 Zentimeter Hoch und einen Meter breit sein und sich um den historischen Ballhausplatz ziehen. Die Bauarbeiten sind im Gange. Mitte August hatte die Tageszeitung "Die Presse" bereits von diesen Plänen, die Terrorfahrzeuge abwehren sollen, berichtet. Allerdings wird dort von Betonmauern berichtet, die in Halbkreisform vor dem Bundeskanzleramt und der Präsidentschaftskanzlei entlang dem Straßenverlauf angebracht werden sollen. Wie Karl-Heinz Grundböck, der Sprecher des Innenministeriums, erklärte, soll der Durchgang für Fußgänger weiterhin möglich sein.
"Die Mauer ist eine Sicherheitsmaßnahme zum Schutz des Regierungsviertels", erklärt Ministeriumssprecher Alexander Marakovits gegenüber der "Kronen"-Zeitung. Bisher habe theoretisch jeder darauf zufahren können. Begründet wird dies laut "Presse" vor allem mit der EU-Ratspräsidentschaft, die Österreich im zweiten Halbjahr 2018 innehaben wird. Es ist mit vermehrten Besuchen internationaler Gäste zu rechnen.
Kritik kam von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. "Die Staatsspitze mauert sich nun selbst ein", meinte er und sprach von einer "schäbigen Doppelmoral" der Regierung. Als der ungarische Premier Orban einen Grenzzaun gebaut habe, sei "gezetert und gehetzt" worden: '"Heute bauen sie selbst eine Mauer, wenn auch nur für sich selbst."
Versenkbare Poller
Je zwei versenkbare Poller sollen laut "Presse" zudem an drei Straßen angebracht werden: in der Löwelstraße, in der Schauflergasse und in der Metastasiogasse. Zusätzlich dazu sollen auch bei den Einfahrten zum Bundeskanzleramt und zur Präsidentschaftskanzlei versenkbare Poller installiert werden, die bei Bedarf jederzeit hochgefahren werden können und eine Durchfahrt verhindern. Das sei nichts Ungewöhnliches, auch bei der Umgestaltung der Herrengasse zur Begegnungszone habe man die Arbeiten genutzt, um bei den Quergassen zur Herrengasse versenkbare Poller anzubringen, so Ministerium-Sprecher Grundböck. Die Arbeiten würden bis Oktober dauern.
Auch in Deutschland werden wichtige öffentliche Gebäude vor Terroranschlägen geschützt. So etwa in Köln, wo Steine den Platz rund um das Wahrzeichen der Stadt - dem Dom - schützen. Die ausrangierten, mehrere 100 Kilogramm schweren Kolosse versperren die Zufahrt zur Domplatte. "