137 Seiten ist es lang, das erste Buch des ehemaligen Grünen-Abgeordneten Peter Pilz. Und der Inhalt, der sich hinter dem Titel "Heimat Österreich. Ein Aufruf zur Selbstverteidigung" verbirgt, hat mit den Positionen seiner Ex-Partei wenig zu tun. In Kapiteln wie "Österreich schützen" oder "Angriff auf Europa" teilt der gebürtige Steirer aus - gegen politische Mitbewerber, verkrustete Strukturen und gegen die EU, der er Versagen vorwirft.

Aber vor allem in der heimischen Politik laufe laut Pilz einiges schief. "Die Menschen haben ihr Vertrauen in die Politik verloren. Sie haben recht", schreibt er beispielsweise. Das Volk habe zunehmend das Gefühl, dass die Politiker nicht für ihre Sorgen eintreten würden. In einem Sorgenbereich, Migration und Integration, seien zahlreiche Fehler gemacht worden. Man habe zu spät und nicht ausreichend darauf geachtet, die Neuankömmlinge im Land zu integrieren. Zudem fordert er statt einer "Willkommenskultur" eine "Ankommenskultur". Zitat aus dem Buch: "Wir wollen keine illegale Einwanderung und wir wollen keinen ungeregelten Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen." Es brauche eine "geordnete Zuwanderung".

"Müssen unsere Türken schützen"

Aber vor allem in der Bekämpfung des "politischen Islams" habe die Politik, allen voran Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP), versagt. Zwar werde er immer ins rechte Licht gerückt, wenn er gegen den Islam und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan wettere, aber dieser habe neben Deutschland auch in Österreich ein weitverzweigtes Netz aufgebaut. "Wir müssen unsere Türken vor dem politischen Islam schützen", heißt es im Buch. Sobotka würde dessen Verbreitung jedoch bewusst tolerieren.

Pilz listet auf, wovor man Österreich schützen müsse:

  • Bosnische Salafisten
  • Islamische Kindergärten
  • die Islamische Glaubensgemeinschaft
  • Lücken im Islamgesetz
  • Waffenlieferungen aus Österreich

Viele der im Buch aufgelisteten Positionen vertritt auch die FPÖ. Dass Pilz dezidiert freiheitliche Wähler ansprechen will, spricht er nicht an. Er wolle vor allem auf Protest- und Weißwähler zugehen, "die heute Wahlen entscheiden". Außerdem erklärt der ehemalige Abgeordnete, dass es kein Parteiprogramm geben werde. Das lese sowieso niemand. Sein Programm seien seine Kandidaten.

Von einem zeigt sich Pilz in seinem Buch "Heimat Österreich" überzeugt: Dass es er und sein Team in den Nationalrat schaffen werden.