Die SPÖ klagt den ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Grund ist dessen Aussage in seinem ORF-"Sommergespräch" am Montag. Kurz hatte dort erklärt, der Industrielle Hans Peter Haselsteiner hätte 100.000 Euro an die SPÖ gespendet. "Das ist eine unhaltbare Unterstellung seitens Kurz", erklärte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler entrüstet und forderte eine Rücknahme der Vorwürfe.

Kurz habe dafür zwei Tage Zeit gehabt, "doch er schweigt zu den Lügen, die er vor einem Millionenpublikum verbreitet hat. Das ist auch ein katastrophales Zeichen für sein Demokratieverständnis", poltert Niedermühlbichler nun. Kurz sei "nicht Manns genug", sich zu entschuldigen. "Um die Glaubwürdigkeit der SPÖ zu wahren, sehen wir uns gezwungen, diesen Schritt zu setzen." 

Geklagt wird der ÖVP-Chef auf Unterlassung und Widerruf. In der Unterlage heißt es außerdem, dass die SPÖ von Haselsteiner "keinerlei Spenden angenommen oder auch nur angeboten" bekommen habe.

ÖVP fordert erneut Offenlegung

Die Reaktion der ÖVP: eine neuerliche Aufforderung an die SPÖ, alle ihre Spenden und Vereinskonstruktionen offen zu legen. Zurückgenommen hat die ÖVP ihren Vorwurf neuerlich nicht, auch auf die Klage ging sie nicht direkt ein.

Generalsekretärin Elisabeth Köstinger bekräftigte in einer Stellungnahme, dass Haselsteiner Mitbegründer des Pro-SPÖ Vereins "Weils um was geht" sei und bereits gespendet habe. "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich dieser Verein gegen die ÖVP und die FPÖ richtet und zumindest indirekt die SPÖ unterstützt. Wir sind nun gespannt, ob bei einer kompletten Offenlegung weitere Spender zutage treten und welche Summen bisher gespendet wurden", erklärte Köstinger.

Für die ÖVP-Generalsekretärin ist auch nach wie vor ungeklärt, "mit welchen Vereinskonstruktionen die SPÖ im Hintergrund das Gesetz umgeht". Mit den Vereinen "Idee" und "Weil's um was geht" würden jedenfalls schon zwei Konstruktionen im direkten Umfeld der SPÖ existieren, die Tätigkeit von ersterem sei auch auf Wahlkampf ausgerichtet.