Und wieder sickerte ein Punkt des bis September unter Verschluss gehaltenen ÖVP-Wahlprogrammes durch. Und zwar jener, der von Kritikern und Anhängern des Parteichefs Sebastian Kurz mit besonderer Spannung erwartet wurde: das Thema Pensionen.
Die Pläne der ÖVP sehen laut "Ö1-Morgenjournal" vor, dass sich die Partei nun gegen ein vorzeitiges Anheben des Frauenpensionsalters ausspricht. Damit stellt sich Kurz auch gegen Teile seiner eigenen Partei, die eine solche Anhebung in der Vergangenheit gefordert hatten. Kurz halte die bisher vorhergesehene schrittweise Erhöhung ab 2024 für richtig.
Weiters will der Außenminister die Kleinstpensionen erhöhen. Der Pensionsrat hatte gefordert, dass die Pensionen stärker erhöht werden sollten als die Inflationsrate, "ich halte diesen Weg für richtig", erklärte Kurz.
Weniger Geld für Ausländer
Weniger Sozialleistungen soll es im Gegenzug für Ausländer geben. Es könne nicht sein, dass eine Familie aus dem Ausland, "die noch nie in das System eingezahlt hat, auf 2000 Euro an Sozialleistungen kommt und jemand, der sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, von 1000 Euro leben muss", erklärte der Parteichef auf Ö1. Ein solches System würde den sozialen Zusammenhalt gefährden. Kurz erneuerte zudem seine Forderung nach einer geringeren Familienbeihilfe für Kinder im Ausland.
Einen Widerspruch zur christlich-sozialen Positionierung der Partei sehe Kurz in seinen Forderungen nicht. Man müsse schlicht "sinnvoll agieren" und jenen helfen, die Hilfe brauchen. Zudem sprach sich Kurz erneut für Hilfe vor Ort aus.