Die Liste "G!LT" von Kabarettist Roland Düringer tritt offenbar wirklich bei der Wahl an. Nachdem Düringer kürzlich verkündet hatte, dass es '"G!LT" dank ausreichender Unterschriften bundesweit auf den Stimmzettel geschafft hat, erklärt er nun in einer Pressekonferenz, dass das Kunstprojekt beendet sei und zu einem "Demokratieprojekt" umgewandelt werde. Ab jetzt gelte es, die richtigen Schritte zu setzen und die "Experten" ans Werk zu lassen, sagte Düringer.
Düringer selbst tritt nur in Kärnten an
Düringer selbst sieht seine Rolle lediglich als Ideengeber und mediales Gesicht nach außen, er werde nicht kandidieren. Außer in Kärnten im Regionalwahlkreis Hermagor/Weißensee/Spittal an der Drau. Seine Begründung: "Über Kärnten wurde in letzter Zeit so viel Schlechtes geredet", das Land sei an der Hypo-Pleite und an allem schuld. Deshalb kandidiere er dort. Und weil ihn dort "sicher niemand" von einem Landeslistenplatz in den Nationalrat wählen werde, trete er dort an.
Roland Düringer erklärt G!LT zum neuen "Demokratieprojekt"
Die Kandidaten für die Bundesliste werde man aus 1000 Bewerbern mit einer vorsortierten Losung ermitteln, "um den Querschnitt der Bevölkerung" zu repräsentieren. Das wurde in der Pressekonferenz erklärt, an der auch Walter Naderer (der für das Team Stronach 2013 in den Landtag einzog und dort mittlerweile als "wilder" Abgeordneter sitzt) und "Zukunftsforscher" Hubertus Hofkirchner teilnahmen. "Wir haben nicht einen Spitzenkandidaten, es sind nur spitze Kandidaten", lautete Düringers Kommentar. Das Verhältnis von Mann/Frau, Arm/Reich, Jung/Alt, Stadt/Land etc. soll genau ausgewogen sein. Auf Berufspolitiker wolle man verzichten.
Düringer erneuerte zudem seine Motivation, auch aus nicht abgegebenen oder ungültigen Stimmen gültige zu machen.
Volkswille statt Parteiwille
Es solle offene Demokratie gelebt werden, erklärt "Zukunftsforscher" Hofkirchner. Jeder Bürger solle sich hier einbringen können, von Bürger-Parlamenten ist bei der Pressekonferenz die Rede. Auch hier soll per Losung entschieden werden, wer in ein solches Parlament aufgenommen wird. Entscheidend ist die Kompetenz des Bewerbers in einem jeweiligen Thema.
Beschlüsse sollen so gefasst werden: Ein Ideenlieferant soll einen ausgearbeiteten Vorschlag dem Parlament vorstellen, danach kommen Befürworter und Gegner zu Wort, dann wird debattiert und eine Konsensmeinung gefunden. Eine geheime Abstimmung soll die Letztentscheidung liefern. So stehe man für den Volkswillen und nicht für Parteiwillen.
Düringer will möglichst wenig Geld ausgeben
Inhalte sollen also die Österreicher generieren, unter anderem auf der Homepage www.gilt.at. Düringer erklärte, dass andere Parteien nun abwarteten, bis die Bevölkerung ihnen den Arbeitsauftrag gibt. "Wir geben aber jetzt der Bevölkerung den Arbeitsauftrag."
Bisher habe man 30.000 Euro in das Projekt investiert, man habe einen Spendenaufruf gestartet und um Darlehen angesucht bei den Wählern. Man versuche, mit möglichst wenig Geld möglichst viel zu erreichen.