Am 15. Oktober geht's "um die Wurscht", folgerichtig macht Peter L. Eppinger, Interviewer im Dienste des ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz, Station bei  Hilde Neuhold am Würstlstand in Bruck an der Leitha.

Am Stand wird viel politisiert, und die "wilde Hilde" will ihren Senf dazu geben: Ein geordnetes Österreich, für seine Kinder, für ihre Kinder, "für die Kinder vom Volk" wünscht sie sich.

Die passen die Posts des Außenministers wohl dazu: Seine Freude darüber, dass jetzt auch Libyen den Flüchtlingshelfern den Krieg erklärt, der Hinweis auf ein Gerichtsurteil, das seine Forderung nach strengeren Strafen für Sexualstraftäter untermauere, der Link zur Moslem-Studie mit dem Vermerk, dass islamische Kindergärten bei uns keinen Platz hätten.

Beim Lesen "böser Tweets" hingegen lässt sich SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern über die Schulter gucken.

Es geht um das Plakat mit dem Slogan "Hol' dir, was dir zusteht". Prominente und Unbekannte aus der Twitteria kommen über ihre Tweets zu Wort. Kern amüsiert und wundert sich. Die Twitterer auch. Und danken:

Kern nimmt die "Beispiele für Feedback" zum Anlass, um herauszustreichen, dass alle flotten Sprüche in der Politik Interessen widerspiegelten, persönliche, wirtschaftliche, ideologische (auch seine?). das aber die Menschen im Land ganz anderes empfänden: Keiner diskutiere den Slogan, viele den Umstand, dass sie keine Arbeit, zuwenig Geld, keine Zukunft hätten. Und die verstünden die Aufforderung: "Hol' dir, was dir zusteht."

Dazupassend die Posts von Wahlkampfreisen, Zitate aus Berichte über politische Ansagen in Medien.

Auf eine andere Strategie setzt Heinz-Christian Strache: Aufnahmen von Medienauftritten, gefilmt vom parteieigenen Filmteam, und die direkte Auseindersetzung mit der Facebook-Gemeinde. Die Themen sind bekannt: Ausländer, Migration, Sicherheit. Mühsam versucht Strache mit Kurz Schritt zu halten, der ihn rechts überholt.

"Auf ihn kann Österreich immer zählen, während andere nur kurz vor Wahlen scheinbar klüger werden", liest der Fan schon im Profilbild Straches.

Facebook-Aufholjagd

In der Facebook-Aufholjagd macht Kurz Punkte, aber auch Strache und Kern legen weiter zu:  Strache liegt weiter voran, nach 646.815 Freunden am vergangenen Sonntag hält er heute bei 652.039. Kurz liegt knapp hinter ihm, mit heute 630.925 Freunden, vor einer Woche hielt er noch bei 621.864, legt im Schnitt also am stärksten zu. Kern hat derzeit 204.03 Freunde, vor einer Woche lag er bei 201.761.

Anders sieht es übrigens auf Twitter aus: Hier liegt Kurz voran, mit 232.031 Twitteranten, die ihm folgen. Kern folgt mit 59.000 Followers. Strache liegt hier bei nur 19.155 Menschen, die ihm folgen.