Jetzt ist es auch vom Parteivorstand beschlossen und damit offiziell: (Noch-)EU-Abgeordnete und ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger führt die Kärntner ÖVP als Spitzenkandidatin in die Nationalratswahl. Die Lavanttalerin will im Parlament in Wien „eine starke und laute Stimme für Kärnten sein“, den Wirtschaftsstandort und die Bauern stärken und Maßnahmen gegen die Abwanderung setzen. Das Ziel der Kärntner Schwarzen für den 15. Oktober sind drei Mandate. Auf einen Wahlkampfauftakt verzichtet man.
Derzeit ist Unternehmer Gabriel Obernosterer der einzige Kärntner ÖVP-Nationalratsabgeordnete. Bei der Wahl 2013 wurde das zweite Mandat (Landesliste) um knapp 300 Stimmen verpasst. Obernosterer ist Listenzweiter und soll im Sog der Sebastian-Kurz-Effektes seinen Parlamentssitz behalten. Kurz hat am 14. September seinen Kärnten-Tag. Das dritte Mandat würde die Völkermarkter Lehrerin und Stadträtin Angelika Kuss-Bergner erhalten. Das wäre ein Anknüpfen an die Schüssel-Ära, als die Kärntner Schwarzen drei Nationalratsmandate hatten.
Gleich viele Frauen
Zum ersten Mal in der Geschichte der Kärntner ÖVP wurden die Listen im Reißverschlusssystem mit einer 50-Prozent-Frauenquote erstellt, freut sich Parteichef Christian Benger. Wie hoch der Frauenanteil im Parlament wird, entscheiden allerdings die Wähler. Denn die Kärntner Schwarzen haben auch ein internes Vorzugsstimmensystem beschlossen. Das heißt: Unabhängig vom Listenplatz auf der Wahlkreis- oder Landesliste erhält der- oder die jenige das Mandat und wird vorgereiht, der/die die meisten Vorzugsstimmen hat. „Das bedeutet maximalen Wahlkampfeinsatz der Kandidaten, denn selbst für die Spitzenkandidaten ist das Mandat nicht sicher“, betont Benger.
Damit es nach dem 15. Oktober keine Probleme gibt, muss jeder Kandidat im Vorfeld die parteiinterne Vorzugsstimmenvereinbarung unterschreiben. Stadtrat Peter Weidinger (Villach) und WK-Vizepräsidentin Silvia Gstättner sind weitere Landeskandidaten.
Der Parteivorstand beschloss gestern auch die Landesliste für die Landtagswahl 2018. Christian Benger führt sie an, gefolgt von der Pörtschacher Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz und Wirtschaftsbund-Obmann Markus Malle, Ines Hölbling (Vizebürgermeisterin in Althofen) und JVP-Obmann Sebastian Schuschnig.