Niederösterreichs Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hat sich am Wochenende bei einem Fahrradunfall im Weinviertel schwer verletzt. Er bestätigte am Mittwoch, dass er einen Beckenpfannen- und Schambeinbruch erlitten habe. Jetzt heißt es "durchbeißen" und "so rasch wie möglich fit werden", sagte Pröll zur APA.

Der begeisterte Radfahrer (70) hatte am Samstag allein eine Ausfahrt über etwa 60 Kilometer unternommen. Auf dem Nachhauseweg, nur wenige Kilometer von seinem Heimatort Radlbrunn in der Gemeinde Ziersdorf (Bezirk Hollabrunn) entfernt, geschah der Unfall. Pröll hatte wegen Querverkehrs auf der Bundesstraße anhalten wollen. Er kam jedoch zu Sturz, weil er die Klicks seiner Fahrradschuhe nicht aus den Pedalen lösen konnte. "Dann bin ich mit vollem Körpergewicht aufs Becken gefallen", sagte der Alt-Landeshauptmann zur APA. Er habe ziemliche Schmerzen gehabt.

"Glück im Unglück"

Eine Autofahrerin habe ihn zunächst nach Hause gebracht. Im Landesklinikum Horn habe er dann die Diagnose erfahren. Pröll selbst sprach von "Glück im Unglück". Er habe "keine Verschiebungen", deshalb sei auch "keine Operation" notwendig. Der Landeshauptmann a.D. ist zu Hause.

"Den Glockner muss ich heuer leider streichen", bedauerte Pröll. Er werde sechs Wochen lang auf Krücken angewiesen sein. Als "ärgerlich" bezeichnete er den Unfall auch deshalb, weil er "psychisch und physisch super drauf" gewesen sei. "Ich bin 2017 schon mehr als 2.000 Kilometer mit dem Rad gefahren."

Pröll sagte am Mittwoch auch, dass ihm der "Umstieg vom aktiven politischen Leben in den neuen Abschnitt sehr gut gelungen" sei. Er sehe noch eine Reihe von Perspektiven und Zielen vor sich. Vorerst werde er jedoch eine "Geduldsprobe" zu bestehen haben.