"Mehrere Indikatoren lassen einen Anstieg der illegalen Migration nach Deutschland in der zweiten Jahreshälfte erwarten", zitiert die "Welt am Sonntag" aus einer Analyse des "Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration" (Gasim).

Hintergrund der Einschätzung seien die Überfahrten über das Mittelmeer, das Erreichen der Kapazitätsgrenze in Italien, die Asylpolitik Skandinaviens sowie die Feststellungen der Grenzpolizei im Juli. Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 habe sich die Zahl der Verdächtigen im Bereich der Schlepperkriminalität und der illegalen Migration laut Gasim erheblich verringert, berichtete die Zeitung. Sie liege aber noch deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums 2014 vor dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise.

Die Einreisenden zu identifizieren sei weiter ein großes Problem. Die Mehrzahl von ihnen lege keine Ausweise vor. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) habe im ersten Halbjahr dennoch 122.000 Dokumente überprüft. "Der Anteil der festgestellten mutmaßlichen Fälschungen betrug 2016 rund sechs Prozent und ist auch 2017 stabil auf diesem Niveau geblieben", zitierte die Zeitung eine Bamf-Sprecherin. Dies wären rund 7.300 mutmaßliche Fälschungen im ersten Halbjahr.