Kapuzenpulli und Badehose waren bisher die auffälligsten Attribute, mit denen der grüne Abgeordnete und Jugendsprecher Julian Schmid in der breiten Öffentlichkeit verbunden wurde. Nun hat der 28-jährige Kärntner den grünen Bundeskongress aufgemischt und mit Hilfe der viel zitierten grünen Basis Eurofighter-Aufdecker Peter Pilz von der Bundesliste für die Nationalratswahl verdrängt.In einer emotionalen Rede positionierte sich Schmid als das grüne Gesicht der "Generation Krise", als Kämpfer für die Jugend, eine gerechte Schule und Jugend-Öffitickets. Auch die Anliegen der Lehrlinge wolle er stärker ins Parlament bringen, weshalb der inzwischen 28-jährige Kärntner im Sommer - schon ganz im Wahlkampfmodus - gleich in fünf Lehrlingsjobs in der Gastronomie, am Bau, bei einem Kfz-Betrieb, bei Spar und einem Friseur arbeiten beziehungsweise im echten Leben schnuppern möchte.
Vor allem junge Wähler will Schmid, der 2002 in Kärnten die Grünalternative Jugend mitgründete und später studienbedingt nach Wien übersiedelte und dort zweieinhalb Jahre als Bezirksrat aktiv war, für die Grünen ansprechen. "Ich will, dass wir Grüne in dieser Wahl die Zukunftshoffnung werden - nicht Kurz' neoliberales Blabla."
Im Nationalrat agierte Schmid in den vergangenen vier Jahren extrem unauffällig. In Erinnerung blieb vor allem ein Kapuzenpulli, den Schmid zu seiner Antrittsrede trug. Den Hoodie hat er inzwischen dem grünen Archiv überlassen, wo solche Dinge gesammelt werden. Im Konflikt zwischen der Parteispitze und den Jungen Grünen hörte man von Schmid ebenfalls wenig. Er knüpfte im Hintergrund lieber an seinen Netzwerken zu Jugendorganisationen, jungen Abgeordneten und auf Social Media.