Auf dem gefährlichsten Seeweg über das Mittelmeer sind in der ersten Jahreshälfte bereits mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen. Von 2.108 Toten und Vermissten im Mittelmeer starben alleine 2.011 Migranten und Flüchtlinge auf der zentralen Route zwischen Libyen und Italien. Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag mit.
In der gleichen Zeitspanne im vergangenen Jahr dokumentierte IOM bereits 2.911 Tote. Es ist das vierte Jahr in Folge, in dem mehr als 2.000 Menschen ihr Leben im Mittelmeer verlieren. Weltweit starben dem Bericht zufolge seit Januar mindestens 2.848 Menschen auf der Flucht.
Auf dem Seeweg erreichten im ersten Halbjahr fast 84.000 Menschen Europa. Die meisten Migranten erreichten Italien (rund 72.000), in Spanien (3.314) und Griechenland (8.363) wurden deutlich weniger Ankünfte verzeichnet.
In Italien kommen fast nur Afrikaner an
Im vergangenen Jahr kamen weit mehr Flüchtlinge über das Meer nach Europa, damals waren es bereits im Juni rund 216.000 gewesen. Die Flüchtlinge, die Griechenland erreichen, kommen zum Großteil aus dem Bürgerkriegsland Syrien. In Italien sind es vor allem Afrikaner aus Nigeria, Eritrea und Guinea.
Die Berichte von Toten und Verletzten basieren oft auf Erzählungen von Überlebenden oder Rettern. Schlepper überladen seeuntaugliche Schlauchboote oftmals mit mehr als 120 Menschen. Zuletzt waren bei mehreren Flüchtlingsunglücken im Mittelmeer mehr als 200 Menschen umgekommen. Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass die Anzahl der Toten im Mittelmeer weit höher liegen könnte, da nicht jeder Schiffbruch entdeckt werde.