Die Flüchtlingskrise ist noch nicht vorüber. Das zeigen nicht zuletzt die Zahlen von Anlandungen an der italienischen Küste. Vom 1. Jänner bis zum 16. Mai 2017 haben bereits 45.746 Menschen über das Mittelmeer Italien erreicht.
"Das sind um über 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Deshalb braucht es Wachsamkeit und weiterhin massive Kontrollen in Italien, damit illegale Grenzübertritte nach Tirol verhindert werden", stellte LH Günther Platter gemeinsam mit seinem Südtiroler Kollegen Arno Kompatscher bei Gesprächen mit Italiens Staatssekretär für Migration, Domenico Manzione und Außenminister Angelino Alfano in Rom klar.
Platter fordert das Nachbarland auf alles zu tun, um die illegale Migration zu behindern: "Das war der Grund, warum ich gemeinsam mit Kompatscher in Rom war."
"Die Kontrollen südlich des Brenners müssen deutlich zunehmen", sagte Platter heute im Ö1-Morgenjournal. Er plädiert für Asylzentren in Libyen.
Menschenrechtsexperten üben daran freilich Kritik.
"So wie man Italien nicht alleine lassen darf, müssen Italien und Europa Libyen helfen", erklärte Platter, dort müssten Asylzentren errichtet werden.
"Für das Land Tirol sind die Maßnahmen sehr entscheidend", setzte Platter nach.
Das Problem sei: "Wenn Italien beginnt, die Flüchtlinge wieder weiterzuwinken", wie das schon einmal der Fall gewesen sei, müsse direkt am Brenner kontrolliert werden. Denn: "Das hält das Land Tirol sonst nicht aus", sagte Platter. Momentan sei die illegale Migration aber überschaubar.
"Die Zusammenarbeit zwischen Italien und Österreich" sei derzeit allerdings gut.