Von den ÖVP-Landeshauptleuten, in ihrer Funktion gleichzeitig Chefs der Länderparteien, der neue Hoffnungsträger bereits die Zustimmung erhalten. "Weil wir ja deine demokratische Partei sind" holte der Steirer Hermann Schützenhöfer Dienstag früh auch noch die "Zustimmung zu meiner Zustimmung", sprich einen entsprechenden Parteivorstandsbeschluss ein.
Das Sieben-Punkte-Programm von Sebastian Kurz sei somit auch in der Steiermark zum Beschluss erhoben worden, einige Punkte würden 1 zu 1 umgesetzt, so etwa das Reißverschlusssystem. Schützenhöfer bekannte sich als gebranntes Kind. Im Zuge der Nachbesetzung von Christian Buchmann in der Landesregierung habe er viele Vorschläge bekommen, aber genannt worden sei ihm "keine einzige Frau", worüber er sich bekanntlich hinweg gesetzt habe. Schützenhöfer: "Das müssen wir offensichtlich im Statut verankern, wenn wir keine Rückschritte erzielen wollen, sondern Fortschritte."
Der steirische Parteivorsitzende erhob in der allgemeinen Aufbruchstimmung eine mahnende Stimme: Man dürfe den Tag nicht vor dem Abend loben. In keiner Partei lägen die Stimmungen "himmelhochjauchzend" und "zu Tode betrübt" so nahe beieinander wie in der ÖVP. Alle in der ÖVP glaubten jetzt daran, dass es Sebastian Kurz möglich sein werde, Erster zu werden. "Aber ich habe meine Vorstandsmitglieder darauf eingeschworen, das wir ihn auch unterstützen, wenn es in einer Etappe einmal nicht so einfach ist."
"Brösel" mit SPÖ-Gegenüber Michael Schickhofer innerhalb der Reformpartnerschaft in der Steiermark erwartet Schützenhöfer nicht. "Ich bin immer noch der Meinung, dass die SPÖ-ÖVP-Koalition in der Steiermark eine gute Regierungsform ist, selbst wenn es in einem Jahr vielleicht die einzige große Koalition in Österreich ist."