Wann kommen Neuwahlen? Wann entscheidet sich Kurz? Darum kreist das gesamt Treffen der Landeshauptleute in Alpbach.  Günther Platter, Tirols Landeshauptmann (VP) und derzeit Chef der Landeshauptleute-Konferenz, mit einem Statement im Namen seiner ÖVP-Kollegen an die Öffentlichkeit - und darin bezeichnete er das Angebot von Kanzler Christian Kern (SPÖ), der der ÖVP und Sebastian Kurz eine "Reformpartnerschaft" vorgeschlagen hat, als "unglaubwürdig". Die ÖVP-Landeshauptleute "glauben das nicht so recht", sagte er. Zudem finde er, dass "die Menschen von diesen Streitereien und dieser Regierung die Nase voll haben". Womit er kaum einen Zweifel daran lässt, dass die mächtigen Länderchefs der Schwarzen für Neuwahlen in diesem Herbst sind. Ebenso machte er klar, dass man sich Kurz an der Parteispitze wünsche: "Er ist ein exzellenter Politiker mit Gespür für die Menschen, deshalb wollen wir ihn in einer zentralen Funktion", sagte er.

Die SPÖ-Landeshauptleute hier in Alpbach sind von den schwarzen Neuwahlgelüsten offenbar weniger begeistert: "Wir wollen das neue Regierungsprogramm abarbeiten, nicht wählen", sagte etwa Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser zur "Kleinen Zeitung". Wenn die ÖVP aber nicht mehr wolle, solle sie das sagen, so Kaiser. Ähnlich formulierte es Wiens Bürgeremister Michael Häupl: "Wenn die ÖVP vom Arbeitstisch aufstehen will, soll sie das tun", dagegen könne man sich nicht wehren. Zusatz: "Aber es gibt immer einen Tag nach der Wahl, das sag ich Ihnen".

In der ÖVP-intern schwelenden Debatte um mögliche Machtausweitungen für Kurz in Sachen Listenerstellung und Personalentscheidungen sehen die ÖVP-Länderchefs übrigens kein großes Problem: "Natürlich muss ein Obmann die Möglichkeit haben, zu gestalten". Da könne man sich auch vorstellen, Macht abzugeben, so Platter. Dies werde man aber erst am Sonntag beim Parteivorstand besprechen.