Zum bereits fünften Mal wird anlässlich der Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus das "Fest der Freude" gefeiert. Im Zentrum der Veranstaltung am 8. Mai auf dem Wiener Heldenplatz steht ein Gratis-Konzert der Wiener Symphoniker unter dem Dirigenten Adam Fischer. Zu Wort kommen werden auch die Regierungsspitze sowie eine Zeitzeugin, ORF III überträgt die Veranstaltung live.
Veranstaltet wird das "Fest der Freude" vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ). Die Veranstaltung sei mittlerweile schon Tradition, sagt dessen Vorsitzender Willi Mernyi. Erstmals veranstaltet wurde das Fest 2013 als Antwort auf Burschenschafter-Aufmärsche am Tag des Kriegsendes vor der Krypta auf dem Heldenplatz.
Zeitzeugin Heilman war 1938 auf Heldenplatz
Eröffnet wird die diesjährige Veranstaltung mit kurzen Videoclips von Botschaftern der Befreiernationen, der Israelitischen Kultusgemeinde und weiteren Organisationen. Nach knappen Statements der Regierungsspitze sowie von Vertretern der Stadt Wien wird die Zeitzeugin Lucia Heilman zu Wort kommen. Sie selbst war 1938 auf dem Heldenplatz, als Adolf Hitler seine "Anschluss"-Rede hielt und überlebte das Nazi-Regime vor den Nazis versteckt.
Das Konzert wird mit der Uraufführung des Auftragswerks "Here & Now" des heimischen Komponisten Kurt Schwertsik eröffnet. "Es war uns wichtig, dass wir einmal einen Brückenschlag in die Gegenwart wagen", begründete Symphoniker-Geschäftsführer Johannes Neubert die Wahl. Für das Orchester handle es sich nicht nur um die Teilnahme an einem wichtigen gesellschaftspolitischen Event, sondern auch um einen der künstlerischen Höhepunkte der Saison.
Weiters im Musikprogramm: Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-moll op. 64, das von dem jungen Wiener Geiger Emmanuel Tjeknavorian interpretiert wird, sowie mehrere Werke von Ludwig van Beethoven. Den Schlusspunkt bildet die "Ode an die Freude" aus dessen Neunter Symphonie, die eigens zum Mitsingen für "Menschen mit normaler stimmlicher Ausstattung" in eine andere Tonart transponiert wurde, so Symphoniker Neubert.